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Was tun - Huflederhautentzündung

20.08.2011, 11:35

Hallo alle zusammen!

Ich bin neu hier und habe das Forum gerade bei meiner Recherche gefunden. Meine Stute ist ein Deuschtes Reitpony und ist eine Rehekanditatin. Am Montag war mein Tierarzt da. Meine Stallbetreiberin rief mich an, weil mein Pferd lahmte. Vorne links sind zwei Nägel des Eisens gerissen. Die andere Seite des Eisens war noch fest. Nun hat sie sich das Eisen abgerissen und lahmt jetzt. Der Tierarzt hat eine Huflederhautentzündung diagnostiziert. Zweimal täglich bekommt sie ein Medikament und der Huf muss angegossen werden. Sie hat auch einen Verband bekommen. Am Mittwoch war er dann wieder da. Bis eigentlich Montag sollte sie weiter Medizin und den Aufguss bekommen. Gestern rief mich meine Stallbetreiberin wieder an. Meine Süße wäre nun stocklahm... :shock: Der Tierarzt kam gestern noch gerade so. :? Er vermutet eine einseitige Rehe. Damit er sehen kann wie weit die Rotation des Hufbeins ist, soll ich mit meinem Pferdchen zu ihm in die Praxis und sie röntgen lassen. Gestern hat er sie dann auch gespritzt. Das hat er Montag und Mittwoch nicht getan. Ich bin mir da jetzt etwas unsicher.... Leider konnte ich mit dem Ta nicht selber sprechen. :( Mangelns Zeit hatte meine Stallbetreiberin mein Hotti beim Ta vorgestellt. Sie hat eine Menge Ahnung und hält es für Geldschneiderei. Letztes Jahr im November hat meine Stute auch gelahmt. Ich hatte erst vermutet, dass es wieder ein Abszess ist. Das hatte sie 3 Monate vorher auch schon gehabt. Er hat ihr das Eisen abgenommen und eine Zangenprobe gemacht. Die war positiv. Danach riet er mir auch zu sich in die Praxis zu kommen um ein Röntgenbild zu machen. Das tat ich auch. Es war dann Rehe. Zur Behandlung sollte schnell der Schmied kommen und einen Rehebeschlag machen. Als medizinische Behandlung hat sie Acetyl Salicylzuur bekommen. Dazu muss ich noch sagen, dass er vor dem Besuch in der Praxis auch Horn wegeschnitten hat und auch schon Rehe vermutet hat.

Was haltet ihr von der Sache? :helpb: Ich finde es wirklich seltsam. Mit Rehe durfte ich schon meine Erfahrungen machen. Wie kann er nach einer Huflederhautentzündung nun auf Rehe kommen? Nach Montag ging es ihr ganz gut und am Freitag ist sie komplett lahm? Gut, meine Nancy hat extrem schlechte Hufe, aber das? :?:

Lg,
Tsunade

Re: Was tun - Huflederhautentzündung

20.08.2011, 11:45

Hallo und herzlich willkommen hier :hallo:

Wie sieht denn die aktuelle Fütterung Deines Pferdes aus? Wie sah es vor der Lahmheit aus?
Kannst Du uns bitte ein Bild einstellen - bitta auch von den Hufen?

Viele Grüße

Sandra

Re: Was tun - Huflederhautentzündung

20.08.2011, 11:50

Hallo Tsunade und ersteinmal ein Herzliches Willkommen an dieser Stelle.

Zur Erklärung:
es gibt ihm Huf 2 Lederhäute, die Sohlenlederhaut und die Wandlederhaut.
Beide können gereizt sein oder sich entzünden.
Ist die Wandlederhaut entzündet spricht man von Hufrehe.

Letztes Jahr im November hat meine Stute auch gelahmt. Ich hatte erst vermutet, dass es wieder ein Abszess ist. Das hatte sie 3 Monate vorher auch schon gehabt. Er hat ihr das Eisen abgenommen und eine Zangenprobe gemacht. Die war positiv. Danach riet er mir auch zu sich in die Praxis zu kommen um ein Röntgenbild zu machen. Das tat ich auch. Es war dann Rehe.

Hast Du die RöBis vom November? Gab es da eine Senkung oder Rotation?

Das Problem in der Zeit dach der 1. Hufrehe ist leider die, dass Patient Pferd viel empfindlicher ist als vorher.
Ganz wichtig ist den Auslöser der Rehe zu erkennen und den zu beheben, ansonsten ist eine dauerhafte Gesundung des Hufes nahezu unmöglich.
Kannst Du bitte Bilder von Deinem Pferdchen einstellen?
von der Seite, vom Hals mit Pferdenase auf dem Boden, Partie oberhalb der Augen und bitte Hufbilder.
Dabei muss die Cam auf dem Boden stehen und es sollte immer winkelig geknipst werden.

Wie alt ist Dein Pferdchen und vorweg, wie ist der Futterzustand?
Schön wäre es wenn Du die tatsächlich ausgewogenen Futtermengen angeben kannst sowie das Bewegungsmanagement.

Zurück zu Deiner Frage: RöBis sind ganz sicher keine Geldschneiderei, allerdings ist der Zeitpunkt eventuell etwas früh gewählt.
RöBis sind unbedingt notwendig für eine richtige und helfende Hufbearbeitung.
Ein guter Hufschmied wird auch danach fragen.

Bekommt Dein Pferd noch Schmerzmittel?
Wenn ja welches?
Sollte es den Wirkstoff Phenylbutazon haben, der wird auch gerne gespritzt, verlange bitte einen anderen Wirkstoff.
Es gibt schon einige Pferde die mit einem Hufreheschub auf dieses an sich hochwirksame und relativ preiswerte Medikament regieren.
Gerade Ponys sind da empfindlicher.
Sollte Dein TA auf Deinen Wunsch stutzen verweise ihn auf den Waschzettel. ;)

LG Eddi

Re: Was tun - Huflederhautentzündung

20.08.2011, 12:30

Danke für die Antworten! :grin:

Bilder habe ich momentan nicht da, werde ich aber machen.

Schon im November hatte ich mit dem TA über die Fütterung gesprochen. Seine Anweisung war es, ihr kein Kraftfutter mehr zu geben. Nur noch Heu. So habe ich das auch gemacht. Momentan bekommt sie auch nichts anderes.
Nancy ist in einer Offenstallhaltung. Momentan ist sie in der Hütte des Offenstalls eingesperrt. Dort ist der Boden sehr weich und sie hat auch noch Kontakt zu ihrer Herde. Ich bewerge sie 4-5 mal in der Woche. Entweder reite ich (Platz oder Gelände) oder ich longiere sie. Nach der Arbeit hab ich ihr immer ein bisschen Karftfutter gegeben, da sie ganz schön abgenommen hat.

Die Bilder liegen beim TA. Das Hufbein hatte sich etwas gesenkt. Laut dem TA war es aber nicht so dramatisch.

Letztes Jahr hatte sie Butasan bekommen. Diesmal auch wieder. Was er gespritzt hat, hab ich leider vergessen. :? Da kann ich aber nochmal meine Stallbetreiberin fragen. :)

Re: Was tun - Huflederhautentzündung

20.08.2011, 13:45

Butasan ist Phenylbutazon...
Das Hufbein hatte sich etwas gesenkt. Laut dem TA war es aber nicht so dramatisch.

Das ist leider relativ, viele TAs geben viel zu früh das okay zum Reiten.
Bei jeder noch so geringen Lageveränderung des Hufbeins ist die feste Anbindung verloren gegangen und der Huf wird instabil.

Wenn Du Bilder machst wiege bitte auch einmal die Gesamtheumenge aus.
(Federwaage Baumarkt oder Personenwaage mit Heu im Arm)

Normalerweise reicht die passende Menge auch bei Arbeit aus um das Pferd im Idealgewicht zu halten.

Allerdings bietet sich bei unserem "guten" Heu dabei auch das Problem dass es unter U. zu Fruktanreich für ein Rehepferd ist.
Als gefahrlose Ergänzung bieten sich die unmelassierten Rüschnis an und auch die sehr fruktanarmen Heucobs von Agrobs.
Sollte das an Energie immer noch nicht reichen würde ich zu Reiskleie greifen.

Was Allgemeines zum Auslöser:
Bei euch scheint es einen Zusammenhang zum Beschlag, den Nägeln oder diesem Bereich zu geben.
Allerdings ist erfahrungsgemäßig häufiger die Fütterung ursächlich die für zunächst nur empfindlichere Hufe verantwortlich ist was der Besi häufig gar nicht merkt.
Genauso kann es zu unbemerkten schleichenden Reheschüben kommen.
Und irgendwann ist eine winzige Kleinigkeit wie ein Nagel verloren, Hufbearbeitung,Ausritt und schwupps ist das Fass voll und eine Rehe da die scheinbar gar nicht im Zusammenhang mit Futter zu stehen scheint.

Aber wie gesagt, das kann und sollte man ja überprüfen.

LG Eddi
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