Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit sind sowohl gesunde Hufe als auch Pferde mit verschiedenen Huferkrankungen thermographisch untersucht worden.
Ziel war es, ein typisches Temperaturverteilungsmuster des gesunden Hufes zu definieren und Einflussfaktoren auf die Oberflächentemperatur des Hufes darzustellen. Bei der Auswertung der gesunden Hufe zeigte sich in 85% der Fälle eine Temperaturdifferenz der Hufe eines Pferdes <1°C, und der Kronsaum stellte sich stets als wärmster Bezirk dar. Die Sohle eines gesunden Hufes zeigte in den Strahlfurchen ihre wärmsten Bereiche.
Vom Kronsaum bis zum Tragrand nahm die Oberflächentemperatur der Hufwand stetig ab, wobei in der proximalen Hufhälfte ein geringerer Temperaturabfall als in der distalen Hufhälfte beobachtet wurde.
Das Tragen von kalten Hufverbänden über 24 Stunden hatte ein Absinken der Oberflächentemperatur des entsprechenden Hufes von 3 Stunden zur Folge.
Im Rahmen der Auswertung wurde ein Schema erarbeitet, um die beobachteten thermographischen Muster durch absolute Temperaturwerte zu untermauern.
Bei der Auswertung der pathologischen Hufformen stellten sich die unterschiedlichen Hornwanddicken im theromographischen Bild als eine lokale Hypo- bzw. Hyperthermie dar.
Hufabszesse waren abhängig von ihrer Lokalisation auf dem Thermogramm der Sohle oder der Hufwand als "hot spot" sichtbar.
Die Hornspalten der Hufwände stellen sich abhängig von ihrer Tiefe als kältere bzw. wärmere Linien in der Hufwand dar.
In den beschriebenen Fällen akuter Hufrehe konnte eine Wärmezunge an der medialen bzw. lateralen Seitenwand des Hufes beobachtet werden. Anhand des entwickelten Schemas konnten in diesen Fällen geringere Temperaturdifferenzen zwischen Kronsaum und proximaler Hufwand gemessen werden, als bei gesunden Hufen.
Aufgrund dieser Ergebnisse konnte gezeigt werden, dass die Thermographie als bildgebendes Verfahren in der Diagnostik von Huferkrankungen eine sinnvolle Hilfestellung leisten kann.
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http://www.vetmed.fu-berlin.de/inhalt/p ... onmain.htm