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BeitragVerfasst: 01.04.2010, 23:38 
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Hier auch mal mein Erfahrungsbericht:

Wir haben unsere Pferde voriges Jahr im Mai umgestellt auf barhuf. Ganz klar...erst mal liefen beide arg fühlig...meine Rehe-Hafi natürlich noch ein bisschen mehr fühlig.
Auf der Weide und im Unterstand, der mit Verbundsteinen befestigt ist..hatte sie absolut keine Probleme...nur da, wo kleinere und größere Steinchen lagen...auch auf Schotterwegen.
Da hatte sie schon arg geautscht..das wurde aber auch zusehends besser. Hufgeschwüre hatten wir keine, nach der Umstellung...aber dafür einmal am hinteren und einmal am vorderen Huf eine Lederhautreizung, die ich dann mit Aspirin in Schach hielt...und am vorderen Huf auch vorsichtshalber mit Finandyne behandeln ließ.
Mit den Hufschuhen konnt ich dann sofort überall hin mit ihr..ganz ohne Probleme..auch beim Reiten konnten wir sofort alle Gangarten problemlos mithalten.
Ich hatte für meine Hafi vorne die Turf king..und für hinten die Boa... Unsere Warmblutstute hatte für alle Hufe die Boa...Beide Schuhe sind super leicht und schnell anzuziehen, und halten in jeder Gangart hervorragend am Huf..habe bisher noch keinen Schuh verloren, hingegen andere Mitreiter...die schon des öfteren ihre Schuhe suchen gehen mussten...

Mittlerweile konnt ich sogar ganz barhuf ausreiten, ohne dass Bonny auf Schotter autschte...da ging sie sogar gezielt hin..obwohl sie sich auch den weichen Wegrand hätt wählen können. Lediglich wenn ein etwas größerer Stein unter den Huf kam...knickte sie kurzzeitig ein...allerdings schmerzfrei...und das hatte mehr mit Balance was zu tun, als mit Schmerzen. Das passierte auf bei dem Ausritt aber auch nur ein einziges Mal.


Alles in allem gesehen..musst du auf jeden Fall in der ersten Zeit mit Einschränkungen oder auch mit Problemen wie Lederhautreizungen oder Hufgeschwüren rechnen....es muss aber nicht so sein....Unsere Safran hatte damit keine Probleme.
Die Hufformen beider Pferde waren mit Beschlag absolut nicht okay...(Safran hatte einen Zwanghuf und drehte auch den hinteren Huf...an allen vieren unterschiedliche Maße und Formen.....und meine Bonny hatte immer noch eine stark verbreiterte weiße Linie nach 2 Jahren Rehefreiheit, und auch die seitlichen Wände waren eingedellt, ...ums vereinfacht zu beschreiben...trapezförmig.) ....all das ist verschwunden..die Hufe haben eine gesunde Form und gesundes Wachstum, so wie es sein sollte.

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BeitragVerfasst: 03.04.2010, 15:09 
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Doro, genau das, was Du sagst, ist oder war für mich der Auslöser über barfuß nachzudenken. Denn hinten, wo Nudel barfuß ist, sind die Hufe erstens super unempfindlich und auch die Form ist so, wie sie als junges Pferd waren.
Vorne dagegen.. :? Nach dem Beschlag super, nach etwa 5 Wochen sieht das alles völlig entgleist aus.

Schaut´s Euch selbst an - Fotos mit dem handy, darum etwas verrutscht teilweise.

Vorne links hatte sie sich das Eisen runtergerissen, 3 Tage nach dem (Neu-)Beschlag, der ist 10 Tage her.

Mir fällt noch auf, dass die Stellung auf dem Foto von vorne zehenweit wirkt, sie läuft aber eindeutig und schon immer v.a. im Trab "über den großen Onkel" also zeheneng.

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BeitragVerfasst: 03.04.2010, 18:33 
Dann bin ich gespannt, wie es in 5 Wochen aussieht. Allgemein ist es ja schon häufig so, dass beschlagene Hufe nach und nach mit der Zeit immer mehr aus dem Ruder laufen. In welche Richtung auch immer (immer länger, immer schräger). "Früher" hat man wohl auch immer in der Wintersaison die Eisen abgenommen, damit sich der Huf wieder etwas "erholen" konnte. Hab ich gelesen.

Welche Richtung ist denn Deine Hufpflegerin, die Du noch hast?


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BeitragVerfasst: 03.04.2010, 18:42 
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Stimmt, habe ich bei meinem 1. Pferd auch so gehandhabt.
Der hatte in der Turniersaison einen Beschlag weil er bei diesen hiesigen Wetterverhältnissen und Spring-/und Dressurprüfungen auf Wiesen- und Ackerflächen mit nassem Boden nicht zurechtgekommen ist.
Na ja und die Nicht-Hallensaison ist ja nun mal nur von April/Mai bis Sept./Oktober.

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BeitragVerfasst: 03.04.2010, 20:40 
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Hab ich auch schon gemacht, darum weiß ich, dass ihr Bewegungsablauf, v.a. der Ga - ohne Eisen einfach scheiße ist :wink:
Aber sie wurde dann immer irgendwann doch fühlig, wollte beim Ausreiten immer am Grasrand laufen (auch bei Asphalt), und darum habe ich dann die Eisen immer wieder drauf gemacht.

Meine Hufpflegerin ... :kinn: DfHo - gibts das? Jedenfalls nicht Strasser und nicht - wie heisst der andere Guru? Oh peinlich... ich schaue mal nach!

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BeitragVerfasst: 03.04.2010, 20:42 
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ähem... :oops: es heisst GdHK - geprüfte GdHK-Hufpflegerin :mrgreen:

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BeitragVerfasst: 03.04.2010, 21:08 
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Ich hatte vorher auch die ersten zwei Jahre im Winter die Eisen ab...aber da lief sie arg fühlig...und im zweiten Winter dann kam ja ganz schnell nach der Lederhautreizung die Hufrehe...und von da an hab ich sie im Winter auch beschlagen gelassen, bis voriges Jahr.
Und ich stellte dann am Ende fest, dass sich die gesamte Hufform komplett verändert hatte...und ich muss ehrlich sagen..wären wir nicht in den Offenstall umgezogen, wo barhuf Vorraussetzung war....wären unsere Pferde bestimmt heute noch beschlagen. Man vertraut halt dem Hufschmied..wenn er schon jahrelang die Pferde immer berarbeitet hat und man dann nix anderes sieht.
Ich hatte ihn zwar auch anfangs immer mal gefragt, ob es möglich wäre, die Pferde barhuf gehen zu lassen..oder vielleicht Kunststoffbeschlag..aber er hatte dann immer wieder "plausible" Gründe...die ich mit heutigem Wissen und der Erfahrung dass es ja doch geht...nicht mehr so hinnehmen würde.

Ah ja..GdHk....ist meine Hufpflegerin auch. Ich find, sie leistet ne super gute Arbeit.

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BeitragVerfasst: 03.04.2010, 21:20 
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Mein Schmied hat - man höre und staune - selbst schon vorgeschlagen, Nudel ganz barfuß zu machen, weil er meinte, sie wäre irgendwie so steif (merkt er, da er selber aufhält), das würde dann ja evtl. besser werden - hat mich aber halt auch vor der Übergangs- bzw. Umgewöhnungszeit gewarnt.

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BeitragVerfasst: 03.04.2010, 22:06 
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Das find ich aber von nem Schmied schon ganz super, wenn er das selber schon vorschlägt. :2daumenhoch:

Ja sicher....man muss halt bei einer Umstellung mit ein paar Schwierigkeiten rechnen....sie müssen aber nicht zwingend auftreten. Wie ich schon sagte..meine Hafi hatte nach ein paar Wochen erst hinten gelahmt , wegen Lederhautreizung..das hielt dann etwa vier Wochen an....und nach weiteren wochen dann vorne eine Reizung.
Die fand ich allerdings bedenklicher...weil es eben die Rehefüßchen waren...aber sie hat es ja super überstanden...
Und im Stall sind ja alle barhuf..und alle hatten ihre Pferde umstellen müssen, als sie zu diesem Stall herkamen...
Von daher hatte ich auch schon ne sehr gute moralische Unterstützung, was einem auch schon ungemein hilft in der Situation.
Unsere Safran hatte keine Probleme...außer dass sie halt die erste Zeit fühlig ging...was aber auch normal ist.

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BeitragVerfasst: 04.04.2010, 07:47 
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Wenn man nicht wie Doro aufgrund eines Stallwechsels umstellen muss sollte man die Überlegung zu barhuf auf den Herbst = die feuchtere Jahreszeit verschieben.
Es ist ja nicht nur die Fühligkeit ein Problem sondern auch die Abnutzung der Hufsubstanz.
Das kann sogar soweit gehen dass sich die Pferde auf der Wiese,dem Paddock oder auch der Reitbahn die Hufe zuweit ablaufen.

LG Eddi

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BeitragVerfasst: 04.04.2010, 07:51 
Stimmt, Eddi, so war es bei meinem Pony, der trug seine Hufschuhe auch auf dem Reitplatz...


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BeitragVerfasst: 04.04.2010, 08:22 
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Na ob das so nen großen Unterschied vom Abrieb her macht, ob es im Herbst oder Frühjahr ist?
Dann ist der Boden in beiden Jahreszeiten erst mal weich und feucht...und da nach dem Herbst aber schon alles gefriert..ist der Boden auch wie im Sommer hart..wo sich mehr abreiben kann.
Ich hatte ja selber schon vorher mal im Spätherbst die Eisen ab....und durch den gefrorenen Boden fand ich das schon heftiger, zumal der ja auch alles so buckelig und spitz war..
Damit hatte meine Hafi dann wesentlich mehr Probleme und auch ne schwere Lederhautreizung, bis hin zur Hufrehe.Wobei das ja nicht der alleinige Grund war, sondern schon die Fütterung...aber es hat eben doch sehr viel dazu beigetragen.

Als wir voriges Jahr im Mai umgestellt hatten auf barhuf..da war auch der Boden noch weich und sie hatten auch den ganzen Tag die Wiesen, wo sie drauf sind.
Außerhalb des Offenstalles bekam sie dann immer die Hufschuhe an..auch wenn ich nur ein paar Meter zum Reitplatz hin bin. Dort im Sand konnte sie ja auch problemlos laufen. Das war jedesmal ein Aufwand....Schuhe an..Schuhe aus...wieder an..wieder aus...für nur kurze Zeit auf dem Reitplatz.

Der Abrieb ist ja auch nur deswegen größer anfangs..weil das Horn nach dem Abnehmen der Eisen nicht fest genug ist..das muss ja auch erst mal ordentlich nachwachsen...und das hat Monate gedauert, bis bei Bonny mal der Ansatz eines Tragrandes zu sehen war...
Aber dafür brauchen sie auch wechselnden Untergrund, damit sich das Horn entsprechend fest genug nachbildet.
Wenn sie dann zu lange Zeit in weichem feuchten Boden stehen, dann wird sich auch nur weicheres Horn nachbilden, als wenn sie wechselnde Untergründe haben.

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BeitragVerfasst: 04.04.2010, 09:54 
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Das, was Ihr beide sagt, hat alles was. Ich habe nämlich auch überlegt, dass man sowas wenn, dann nicht im Sommer anzetteln sollte, weil - wenn ich an Faye denke, wie die jetzt im Winter schöne Füße hat und im Sommer waren die ständig abgebrochen und in Fetzen (sozusagen :wink: ). Auch Nudel hat ja den ganzen Tag auf der Wiese verbracht und die war immer ganz schön hart. Bei uns ist es im Sommer extrem trocken durch so gut wie keinen Regen und v.a. viel Wind.
Andererseits wachsen die Füsschen bzw. das Horn ab Frühjahr schon viel schneller nach. Und das Argument von Doro hat was, dass im winterlichen Batz und Nässe vielleicht weicheres Hufhorn wächst...

Also - es bleibt schwierig :kinn:

Nudel hat natürlich den Vorteil, dass die Füße hinten schon bombenhart sind, weil schon lange barfuß. Also hätten wir, anders als Doro und die anderen, nur vorne die Baustelle.

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BeitragVerfasst: 04.04.2010, 12:08 
Dann gibts von mir auch noch ein paar Gedanken dazu:
Ich denke richtig ist, das der Huf bestrebt ist sich den Anforderungen anzupassen- Harter Boden- Harter Huf. Das die Hufe im Sommer oft ausbrechen erklärte mir ein Hufschmied so: Im Sommer ist es morgens, wenn die Pferde auf die Weide gehn feucht vom Tau, die Hufe saugen sich voll Wasser, dann kommt die Sonne raus und trocknet Weiden und Hufe sehr schnell ab. Noch schlimmer ist es wenn die Hufe nach dem reiten abgewaschen werden, und das Pferd danach wieder in die Sonne gestellt wird. Das führt zu Spannungen im Huf, der dazu führt das sich kleine Rissen bilden, die dann weiter reissen und schließlich dazu führen das der Tragrand ausbricht. Optimal wäre es, die Hufe langsam trocknen zu lassen, denn Feuchtigkeit brauchen sie ja auf jeden Fall.
Aber wer steht schon den ganzen Tag parat um nach dem Regenschauer sein Pferd für eine Stunde in den Schatten zu stellen?
Das wäre eine Erklärung warum die Hufe im Winter, trotz weichen Bodens besser aussehen.


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BeitragVerfasst: 04.04.2010, 13:13 
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Normalerweise reicht der Morgentau... die dann im Gras ist ,aus, um den Huf ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Die äußere Glasurschicht sorgt ja auch dafür, dass diese Feuchtigkeit nicht zu schnell wieder abgegeben wird.
Wenn die Hufe dann zuviel gewässert werden, kann das Horn aufquellen, kann sich aber nicht mehr in seine ursprüngliche Form wieder zurück verwandeln...und so passiert es dann, das die Feuchtigkeit nicht nur sehr schnell aufgenommen wird, sie wird auch genau so schnell wieder abgegeben. Das ist natürlich gar nicht gut für´´s Hufhorn..und es zieht sich dann zusammen, so dass dann Risse und Spalten an den dickeren Hornschichten entstehen...
Daher wird auch abgeraten, die Hufe einzufetten, denn das verhindert nicht nur, dass Feuchtigkeit eindringt, es verhindert auch, dass sie abgegeben wird.

Pferde die nicht den ganzen Tag draußen sind..haben da mehr Probleme..weil bei Offenstallhaltung z. B. auch nachts die Feuchtigkeit im Gras den Huf versorgt...und bei Boxenhaltung die Einstreu..vor allem Späne....dem Huf einiges an Feuchtigkeit wieder entziehen.

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