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Nochmal zu der Frage ob es Sinn macht spröde oder trockene Hufe zu wässern: irgendwann und irgendwo, zu Zeiten als agrajag sich noch an Forendiskussionen beteiligt hat schrieb er dazu mal das wohl kein Mensch der spröde oder trockene Haut hat auf die Idee käme sich täglich ausgiebig in der Badewanne einzuweichen um das Problem zu beheben. Ich fand das sehr logisch und eingängig und meine Fingernägel werden auch nicht elastischer wenn ich viel im Wasser herumplantsche Das nur mal so, als Denkanstoss.
Und off topic:
..war am we weg auf der nature one,
Grummel....prima Gelegenheit verpasst uns kennen zu lernen Stephi, das sind nur knapp 25km von mir aus....
Naja hat jeder seine eigene Meinung zu. Ein Pferd was im Offenstall steht, nicht nur im Matsch, aber auch nicht nur in trockenem Sand, eben Abwechslung für die Hufe bietet, braucht weder gefettet, noch gecremt oder gebadet zu werden. Bei meinen mache ich seit Jahren nichts in diese Richung, und das Horn ist super.
Übrigens gibt es auch Huforthopäden, die das Vorhandensein einer "Glasurschicht" anzweifeln... Welche Schicht soll das sein?
Ich hab jetzt den Text nicht gelesen (bin auf der Arbeit und hab nicht die Zeit), aber was die Fetterei angeht stimme ich Dir zu, Sonja. Meiner kriegt nur mal ein wenig Lorbeersalbe auf den Kronrand (meist nur einmalig), wenn es zu feucht ist (mehrere Tage in regennasser Wiese) und ich den Eindruck hab, es quillt auf. Dann deswegen, damit nicht noch mehr Feuchtigkeit in den Huf zieht. Ansonsten mach ich auch nix und brauch auch nix. Hufhärter hab ich mal probiert, hab auch noch was davon rumstehen, hab aber nie das Gefühl gehabt, dass sich da was ändert an den Hufen oder am Laufverhalten.
Die Hufe sind dazu gemacht, ohne Hilfsmittel auszukommen. Allerdings muss es schon eine Abwechslung zwischen Trockenheit und Feuchtigkeit und den Bodenverhältnissen geben.
Für Mikado hatte ich mal einen Huftechniker, der hat immer so Experimente gemacht wie ein Jahr lang Keralit auf einen Huf eines seiner Pferde zu schmieren, bei einem anderen auf einen Huf ein anderes Pflegeprodukt. Sein Fazit: Nützt nix! Seine Theorie dazu warum es bei machen Pferden trotzdem Verbesserungen bringt: Das wäre so wie bei den Leuten die mit den Blumen sprechen. Also die Leute die mit ihren Blumen sprechen kümmern sich gut um die Blumen, gießen regelmässig, entfernen Schädlinge, düngen mit Verstand und so weiter. Und so funktioniert es auch bei Hufen: die leute die die Hufe fetten oder andere Pflegeprodukte verwenden reinigen die Hufe besonders gründliich, sind generell aufmerksamer und schon dadurch verbessert sich die Qualität.
Eben, ein Huf bekommt von der Natur aus nie Fett zu Gesicht, von was auch? Weder Gras noch Wald noch Wüste oder sonstiger Lebensraum haben Fett im Boden um Hufe zu fetten... Das einzige was zeitweise bei wirklichem Bedarf ok ist ist bei Strahlfäule entsprechende Mittel.
Sorry für OT
Zuletzt geändert von Sonjafjord am 04.08.2010, 08:41, insgesamt 1-mal geändert.
Das Pferd kommt aus der Steppe, dort gibt es keine Öle, keine Fette und eher trockene Böden. Da das Pferd aber Wasser brauch zum überleben, geht es an einen See oder Bach und trinkt dort. Es steht mit den Hufen also am Rande im Matsch, bzw. im nassen bereich. das macht das Pferd in der regel mind. 2x am Tag. So bekommt der Huf von natur aus die Feuchtigkeit die es braucht.
Da unsere Pferde ja in einer ganz anderen Umgebung leben, die im normalfall viel viel feuchter ist wie die Steppe sind die Hufe unserer Pferde eigentlich eher zu nass wie zu trocken (ich geh jetzt mal von einer artgerechten Haltung aus und nicht von einer Boxenhaltung ). Was wir haben sind stark wechselnte Witterungen, also lange nass und dann wieder lange trocken. Nehmt mal ein Stück Holz und wässert es einen Tag lang und legt es dann für 2 Tage in die Sonne. was passiert? es reisst. Und so ist es bei den Hufen oft auch. Das ist das was wir dann oben als Trockenen Huf sehen. Das problem ist also ansich nicht die Feuchtigkeit, sondern die extremen von ganz nass bis lange ganz trocken. Fetten bringt also garnix, im Gegenteil, es macht die Poren zu und trocknet u.U. noch mehr aus. Ein gesunder Huf kommt ganz ohne Zusatzpflege aus. Das was ihr machen könnt ist vor dem Hufpflegetermin die Hufe für mind. 30 Minuten wässern...dann haben wir Hufbearbeiter es bei trockenem Wetter etwas leichter den Huf zu bearbeiten
Wir haben bei uns den Paddock so angelegt, dass die Wasserbottiche in einer Ecke stehen. Wenn wir diese jeden Tag im Paddock vor dem Standplatz ausleeren (haben wie ein Mini-Flußbett gebaut), stehen sie automatisch im Wasser, wenn sie trinken wollen. Denke das ist so recht sinnvoll. Übrigens hat diese Argumentation auch Fr. Strasser von wegen trinken=Fluß=Matsch=Wasser für Hufe.
Im Ernst, den ersten Teil, also das Buch von wegen Haltungsbedingungen usw. von Strasser find ich gar nicht mal so schlecht. Da sind ganz gute Anregungen drin. Besser als manche aktuellen Bücher über die Haltung find ich.
Allerdings wollte ich mir auch mal irgendwann das "Paddock Paradise" zulegen, auch wenn es sich bei uns nicht wirklich umsetzen lässt (Pachtgelände mit festen Bauten).
der Grundgedanke von ihr gefällt mir ansich ganz gut, nur kann ich mit gewissen Weiterführungen nicht ganz leben und teile da nicht meine Meinung mit ihr. Auf jedenfall sind ihre Anregungen zur Haltung absolut positiv! Ich denke, sie hat auch schon viel damit bewirkt.
Nehmt mal ein Stück Holz und wässert es einen Tag lang und legt es dann für 2 Tage in die Sonne. was passiert? es reisst. Und so ist es bei den Hufen oft auch.
Ich glaub nicht dass man das so vergleichen kann. Holz ist nicht gleich Holz. Und Horn ist schon gar nicht gleich Holz.
Das mit dem fetten und ölen von Hufen ist genau so`n quatsch wie Haarkuren, Hand&Nail Cremes und Co, da wird in echt auch nix repariert. Beim wässern weiß ich so langsam nicht mehr was ich glauben soll, nach meiner Erfahrung ist es unnötig. Einem elastischen, gut genährten Huf sollten ein paar Wochen Trockenheit nicht groß was anhaben können. Und einem der schon bröselt, wird Wasser wohl kaum helfen Ich glaube dass hat eher was mit "falscher Spannung" zu tun. Ich seh das immer bei Pferden von Leuten die es mit der Hufbearbeitung nicht so genau nehmen, also die Hufe zu lang werden lassen. Früher oder später gibt da auch der beste Huf auf... Oder eben Mineralmangel, Veranlagung, Psyche. Ist bei uns ja nicht anders mit Haut, Haar und Nägeln
Für diejenigen die gern wässern möchten: In Ermangelung an Morgentau (Reheponys kamen/kommen erst gegen mittag auf die Koppel) hatten wir die Pferde mal einen Sommer mehrmals die Woche auf einem gewässerten Stück Teppich (Reststück aus`m Baumarkt) geparkt. Das ging prima!
nein, sicher ist Holz nicht Horn, aber es dehnt sich genauso aus wenn es nass wird und zeiht sich genauso zusammen wenn es trocknet. Das sind dann aber nur feine Haarrisse die man an der Oberfläche sieht. Die richtigen Risse entstehen durch Spannungen oder Mangel.
Sehr interessantes kleines Experiment, bestätigt es meine Meinung zu wässern und ölen und fetten und so. Schön wäre jetzt noch gewesen, wenn man den Tragrand nach dem Wässern mal dick eingefettet hätte und ihn dann nochmals in Wasser gelegt hätte. Ich habe nämlich immer gelernt, man fettet die Hufe, damit sie bei feuchter Witterung nicht mehr Wasser aufnehmen, also nicht weiter aufquellen. Da ich keine Möglichkeit hab, so einen Tragrand zu bekommen, kann ich das Experiment nicht nachmachen, schade.