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BeitragVerfasst: 27.03.2011, 19:54 
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Wie ich bei meinem Dicken bereits geschrieben habe, war ich mit Yvonne ausreiten. Unterwegs erzählte sie mir, dass ihr Sultan eine "anfängliche Huflederhautentzündung" habe. Ich hab sie dann mit großen Augen angeschaut wieso sie dann reite. Sie antwortete, dass ihr HS gemeint hätte sie dürfe da es ja ganz früh entdeckt worden wäre. Ich habe dann gefragt, wie das festgestellt wurde. Der HS zeigte ihr eine gelbliche Sohle. Das wäre ein Hinweis. Kann das stimmen? Darf sie dann reiten? Noch ne kurz Info zur Vorgeschichte. Sultan sollte auf Barhuf umgestellt werden da er in die Herde sollte.

Habe ein bißchen hier im Forum geschnüffelt aber keine für mich gescheite Antwort gefunden. Kann Huflederhautentzündung durch Abnahme der Eisen kommen? Darf man Eisen nageln auch wenn es im "Anfangsstadium" ist? Darf man reiten? Ist das der Beginn einer Hufrehe?

Bitte gebt mir Input!!!!!!!!

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Danny

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BeitragVerfasst: 27.03.2011, 20:19 
also....eine Huflederhautentzündung ...auch Abzess oder Hufgeschwühr genannt.... kann bei Überreizung entstehen. Das kann vermehrt auch inm Anfangsstadium der Eisenabnahem passiern, weil die Hufe es nicht gewohnt sind und viele Reiter leider zu schnell wieder mit der Arbeit, also auch dem reiten beginnen. bei einer Lederhautentzündung sollte niemals geritten werden. Vergleich: di haust dir mit dem Hammer auf den Nagel, an der Stelle entsteht unter dem nagel ein Blutaguss, also ein Abzess. Das tut höllisch weh. Die meisten Pferde lahmen.
Dass man das allerdings an der Sohle sieht ist nicht richtig! zwischen Lederhaut und Sohle sind einige Millimeter Hornmaterial. Wenn er an der Sohle was sieht, dann ist das ganze schon rausgewachsen.
Hufrehe kann daraus auch werden....muss es aber nicht...in dem Fall wäre es dann eine Belastungsrehe.
Noch Fragen?


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BeitragVerfasst: 27.03.2011, 20:31 
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Danke Manu. Bin gerade noch etwas in mich gegangen und bin jetzt etwas verwirrt ob sie nun Huflederhautentzündung oder Hufsohlenentzündung gesagt hat.

Was ist da der Unterschied?
Und ist es genauso schmerzhaft wie Huflederhautentzündung?
Kann es hier auch zur Rehe kommen?

Bin aber mittlerweile überzeugt das sie Hufsohlenentzündung gesagt hat. Aber egal. Ich finde es beides schlimm.

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BeitragVerfasst: 27.03.2011, 22:32 
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Eine Huflederhautentzündung ist kein Abzess und auch kein Hufgeschwür...das ist eine Entzündung der Huflederhaut, die auch weh tut.

Wenn die Eisen abgenommen werden, kann sowas vorkommen...und dazu braucht man nicht mal zu reiten...Es kommt halt vor, weil die Hufe empfindlicher sind, weicher, weil sie ja durch die Eisen auch wenig Bodenkontakt hatten, und auch das Hufhorn selber weicher ist, und kein so festes Horn produziert.

Wenn dann noch das Horn weg bricht und die Pferde wenig Tragrand haben, was meist so ist, nach einem Beschlag...dann sind sie erst mal fühlig ....und es kann dadurch auch zu einer Entzündung im Huf kommen.
Reiten sollte man dann aber auf keinen Fall, um eine vermehrte Belastung zu vermeiden und den Druck auf die Sohle.

Als meiner Hafi vor zwei Jahren die Eisen abgenommen wurden, lief sie auch erst fühlig...nach und nach brach dann das Wandhorn weg...und sie lief auch komplett auf der Sohle.
Nach etwa 4 Wochen hatte sie dann am Hinterhuf eine Hufsohlenentzündung....da hilft dann kühlen und blutverdünnende Mittel geben, wie z. B. Aspirin oder Weidenrinde...es hat aber dennoch 4 Wochen gedauert, bis sie lahmfrei ging.

Nach weiteren 4 Wochen hatte sie das gleiche an einem vorderen Huf..und da es ein Rehepferd war...hatte ich auch große Bedenken, dass es schnell zu einer Hufrehe umschlagen könnte...so hab ich dann vom TA mir ein Schmerz- und Entzündungshemmer geben lassen, denn ich wollte ganz schnell diese Entzündung in Bonnys Vorderhuf los werden. Und zusätzlich bekam sie auch Aspirin.
Auch da dauerte es 4 Wochen, bis sie lahmfrei und symptomfrei gelaufen ist und danach war alles wieder okay.

Während dieser ersten Zeit wurde Bonny nicht geritten....aber wenn sie dann keinen Schutz mehr unterm Huf haben, dann können auch Steinchen zuviel Druck auf die Sohle ausüben...Durch den Druck auf die Sohle tritt dann durch die Blutgefäßedie im Huf sehr winzig und dünn sind..und verletzt sind, eine Zellflüssigkeit aus..das dann im Huf drin ist..aber nicht so einfach raus kann...die wird dann über kleinen "Fresszellen", die Leukozyten, die der Organismus dann losschickt über die Lymphgefäße wieder abtransportiert. Das dauert natürlich ne Weile.
Das führt dann zu einer Schwellung der Lederhaut, die wiederum Druck ausübt und Schmerz verursacht.
Daher ist es wichtig, zu kühlen, damit keine sich die Blutgefäße wieder schnell verschließen, und keine weitere Flüssigkeit mehr austreten kann...um den Entzündungsprozess zu unterbrechen.
Unterstützen kann man, wie ich schon sagte, mit einem Blutverdünner, Schmerzmittel und Entzündungshemmer und möglichst nicht reiten, das Pferd nur soviel bewegen, wie es selber zu lässt...aber besser noch.....es behandeln , als hätte es Hufrehe...!!!
Denn der Weg dorthin ist nicht allzu weit.

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BeitragVerfasst: 28.03.2011, 05:50 
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Manu, jetzt hab ich mich doch etwas erschrocken über deinen Kommentar!
Ein Abszess ist eine mit Eiter verbundene Sache im Huf, eine Sohlenlederhautentzündung ist ein nichteitriger Entzündungsprozess durch zu starke Reizung der Sohlenlederhaut. Und ein Bluterguss ist auch kein Abszess! Eine Lederhautentzündung kann eben auch nach Abnahme der Eisen passieren, Betonung auf "Kann". Allerdings wäre das Symptom keine Verfärbung der Siohle sondern starke Fühligkeit.
Belasten würde ich das Pferd im akuten Zustand auf keinen Fall.
Kühlen, evt. Entzündungshemmer und abpolstern wären da die Maßnahmen.

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BeitragVerfasst: 28.03.2011, 07:06 
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Desweiteren gibt es auch Reizungen der Lederhaut.
Zu Unterscheiden sind Sohlenlederhaut und Wandlederhaut.
Die Wandlederhautentzündung ist die Hufrehe.

LG Eddi

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BeitragVerfasst: 28.03.2011, 11:08 
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Punktum: NICHT bewegen.

Denke da werde ich mir den Mund fusselig reden. :( Der HS hat ja auch extra gesagt er kann geritten werden. Heute ist ihre RB bzw. Bewegungsbeteiligung (sie mag den alten Herren nicht mit ihrem Gewicht quälen :) ) da. Werde mal ganz sensibel mit ihr sprechen. Vielleicht werde ich dann erhört.

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BeitragVerfasst: 28.03.2011, 11:10 
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BeitragVerfasst: 28.03.2011, 19:46 
Zitat:
Eine Huflederhautentzündung ist kein Abzess und auch kein Hufgeschwür...das ist eine Entzündung der Huflederhaut, .....

und was passiert? das Pferd bekommt durch die Reizung einen Abzess!

Bei einer Entzündung würde ich niemals reiten, jedoch spricht auch nix dagegen, wenn das Pferd umgestellt wird, das Pferd auf weichen Untergrund etwas zu reiten. Doro, so wie es bei dir war ist es ja lange nicht bei allen Pferden, ich habe Kundenpferde, die laufen nach der Eisenabnahme genauso wie vorher und haben weder Ausbrüche noch sonst irgendwelche Probleme. Ist von Pferd zu Pferd verschieden und auch wie der Huf beschaffen ist.


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BeitragVerfasst: 28.03.2011, 22:40 
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Lederhautentzündung oder -reizung ist ganz was anderes als ein Hufgeschwür oder Abzess...
Ein Hufgeschwür und ein Abzess sind eitrige Entzündungen...septische Lederhautentzündung...und eine Lederhautentzündung wie oben beschrieben ist eine aseptische Entzündung...also ohne Eiteransammlung.

Nicht jedes Pferd das eine Lederhautentzündung hat bekommt auch zwangsläufig eine Hufrehe, Hufgeschwür...und nicht jedes Hufgeschwür hat zwangsläufig eine Lederhautentzündung zur Folge..auch nicht jedes Hufrehepferd bekommt ein Hufgeschwür oder Abzess.

Eine Lederhautentzündung ist im Grunde genommen das gleiche wie Hufrehe...nur wohl die leichteste, anfängliche Form. Eine Lederhautreizung oder -entzündung kann aber auch zu einer Hufrehe führen.

Ich hab auch nicht gesagt, dass bei jedem Pferd , das umgestellt wurde auf barhuf dann gleich eine Lederhautentzündung kommt....und ja...natürlich gibt es auch Pferde, die keine Probleme damit haben. Unsere Safran hatte z. B. keine Lederhautentzündung und keine warmen, pulsierenden Hufe nach der Umstellung.

Aber....wenn es dann doch so ist, wie die Threadstellerin erzählt und nachfragt...dann ist reiten erst mal tabu, solange bis die Sache ausgeheilt ist...denn wie ich schon sagte....es ist die "Vorstufe" von Hufrehe, und der Weg dahin ist nicht weit.

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BeitragVerfasst: 29.03.2011, 08:03 
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Zitat:
Eine Lederhautentzündung ist im Grunde genommen das gleiche wie Hufrehe...nur wohl die leichteste, anfängliche Form. Eine Lederhautreizung oder -entzündung kann aber auch zu einer Hufrehe führen.

Nein
Noch einmal zum 1001sten Mal:
es gibt eine Wandlederhautentzündung und eine Sohlenlederhautentzündung!
Wandlederhautentzündung = Hufrehe mit und ohne Lageveränderungen des Hufbeins
Sohlenlederhautentzündung = keine Hufrehe

Und beides hat absolut fast Nichts mit Hufgeschwüren oder Abszessen zu tun, nicht einmal die Lage!

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BeitragVerfasst: 29.03.2011, 11:25 
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Um mal kurzes Feedback zu geben wie nun weiter damit umgegangen wird:

Da er mit den Eisen nicht mehr lahmen würde wird er weiter bewegt bzw. geritten.

Ich persönlich hätte mich nicht auf die Aussage des HS verlassen sondern einen TA hinzugezogen. Muss aber jeder selber wissen. :(

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BeitragVerfasst: 14.05.2020, 22:13 
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Eddi hat geschrieben:
Noch einmal zum 1001sten Mal:
es gibt eine Wandlederhautentzündung und eine Sohlenlederhautentzündung!
Wandlederhautentzündung = Hufrehe mit und ohne Lageveränderungen des Hufbeins
Sohlenlederhautentzündung = keine Hufrehe

Und beides hat absolut fast Nichts mit Hufgeschwüren oder Abszessen zu tun, nicht einmal die Lage!


Liebe Eddi! Kann eine Sohlenlederhautentzündung denn auch mit dem Stoffwechsel/der Fütterung zusammenhängen oder ist die Ursache dann eher die zu dünne und überlastete Sohle?

Ist eine zu dünne Sohle immer einer falschen Hufbearbeitung geschuldet?
Kann ein Stoffwechselproblem/eine falsche Fütterung eine zu dünne Sohle zur Folge haben (wenn dann eben auch die Hufbearbeiterin pennt)?

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BeitragVerfasst: 15.05.2020, 06:10 
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Beiträge: 2233
Wohnort: im schönen Norden
Moin, ich habe mir erlaubt, in Deinem Beitrag das Zitat kenntlich zu machen (die eckigen Klammern am Anfang waren versehentlich vergessen/weggelöscht), damit alle erkennen können, worauf sich Deine Frage bezieht.

Eddi ist nicht mehr im Forum aktiv und in diesen Detailfragen bin ich selber nicht ausreichend bewandert, um Dir zu antworten. Das werden aber sicherlich einige andere hier übernehmen. :wink:

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Viele Grüße
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BeitragVerfasst: 15.05.2020, 08:17 
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Eine dünne Sohle kann sowohl genetisch bedingt vorliegen als auch durch Lageveränderungen des Hufbeines (absinken, häufig Hufrehe auf Grund von Stoffwechselauffälligkeiten) verursacht oder inadäquater Hufzubereitung geschuldet sein.


Es gibt ja leider noch immer HS die Barhufer regelrecht an der Sohle herumschnitzen anstatt nur das lose Zerfallshorn zu entfernen, nicht selten um der Sohle eine Wölbung zu geben die sie aus welchen Gründen auch immer nicht mehr hat. :evil:

Selbstverständlich kann eine dünne auch zumindest sekundär Stoffwechselbedingt also Fütterungsbedingt entstehen nämlich dann wenn es eine Hufrehe in der Vergangenheit gab oder evtl. schleichende Schübe die unbemerkt bleiben das Hufbein absinken lassen.
Nicht jede Hufrehe verläuft lehrbuchmäßig, mitunter ist nur gelegentlicher Laufunwille oder das selbstständige Wechseln beim Reiten auf komfortableren Untergrund aufällig.

Ist der Stoffwechsel (EMS, IR und das ECS) angeschlagen kann der Organismus dies eine gewisse Zeit kompensieren bis der berühmte Tropfen kommt der das Stoffwechselfass zum überlaufen bringt und eine Hufrehe zu beklagen ist.

In der Hufzubereitung ist es wichtig die Trachten nicht zu lang werden zu lassen die dann schon physikalisch bedingt die Zehe mit nach vorne schieben und den Huf unausbalanciert sein lassen.
Wird da, am besten mal nach aktuellen Röntgenbildern, die Hufzubereitung optimiert kann sich eine dünne auch wieder etwas relativieren.

Es gibt tausend Möglichkeiten und alles ist hypothetisch, besser du würdest hier einmal in einem neuen- deinem Thema- schreiben worum es bei dir/ deinem Pferd konkret geht und uns alle Infos zum Pferd (Haltung, Fütterung und dabei Mengen und Futtermittelangaben machen, Weidezeit in Stunden, Rasse, Alter, Arbeit, Beschlag oder Barhuf usw. geben.

Dann kann man viel konkreter darauf eingehen.

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