Erstmal Hallo in die Runde, für die, die mich noch gar nicht wirklich kennen, da ich bislang im geschützten Bereich über mein Rehepferd (Haflinger/erstmals Rehe um Pfingsten/Fütterungsrehe durch 24 Std. Weide bei hoher Fruktanbelastung) geschrieben habe bzw. ich habe in dem Bereich geschrieben, weil ich nicht nur vor dem "Schock" Rehe stand, sondern dazu auch noch so ein paar zwischenmenschliche Dinge ertragen musste, bis hin zur Androhung, das Vet-Amt zu informieren, wenn mein Pferd nicht binnen von drei Tagen wieder gesund ist, usw. Will ich jetzt aber gar nicht weiter drauf eingehen. Mein Pony hat inzwischen einen von der Tierklinik ausgestellten Krankenschein, worauf alle TA-Besuche, Behandlungen und Co. notiert werden, daher ist mir dieser Zoff inzwischen ziemlich wurscht und ich möchte (muss) mir lieber Gedanken darüber machen, wie ich meinen Kleinen dauerhaft wieder fit bekomme...
Daher also: Meine Huforthopädin arbeitet nach Dr. Strasser e.V. (Infos dazu hier:
http://www.vdhp.de/25.0.html)
Ich zitiere mal hier ein paar Sätze dieser Lehre:
Die Barhufpflege nach Dr. Strasser ist ein ganzheitlicher, heilpraktischer Ansatz. Dieser Ansatz hat eine vollkommen andere Basis als die handwerkliche Hufbeschlagskunst, oder auch andere "Barhufschulen" in Deutschland. Die Methodik und Praxis bezieht sich auf alte und neuere Erkenntnisse über den natürlich abgenutzten und geformten Huf (wie er bei Wildpferden zu beobachten ist) und den Konstruktionsprinzipien aufgrund der Physik und Physiologie am Huf und Bein. Ausschließlich der Barhuf ist Gegenstand der Pflege und Behandlung.
(...)
Der ausgebildete Hufheilpraktiker wird versuchen, die korrekte, natürliche Hufform nach Hufsituation und Behandlungsplan zu erreichen. Wichtig und oberstes Ziel ist der Hufmechanismus und die Lage des Hufbeines parallel zum Boden als Schlüssel zur Hufgesundheit.
Auch wenn der äußere Eindruck entsteht, die Behandlung in Form des Schneidens, Raspelns, etc. unterscheide sich nicht vom üblichen Barhufschneiden, das Vorgehen unterscheidet sich radikal von dem, was üblich und heutzutage als normal gilt. Die Betonung einer naturgerechten Hufform, der Wichtigkeit eines korrekten Hufmechanismus und der Zusammenhang von weiteren Faktoren beruht auf ein vollkommen anderes Verständnis.Ich drücke es mal ganz laienhaft aus, dass durch diese Form der Hufbearbeitung die Rotation des Hufbeins verhindert werden soll oder korrigiert wird oder das Hufbein soll durch die orthopädische Behandlung wieder dort "langwachsen" wo es hingehört. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das auch der Grund, weshalb Snoopy nach der Bearbeitung jedesmal erstmal sehr fühlig läuft..
Falls die Frage aufkommt, warum ich mich dafür entschlossen habe: Mein "herkömmlicher" Schmied vorher hat nach Prinzip 0815 die Hufe bearbeitet. Er hat sich weder großartig angeschaut, wie das Pferd läuft, noch hat er bei meinem Senior beispielsweise große auf dessen Athrose Rücksicht genommen. Er kam jedes mal mit einer Art Heckenschere (so sieht das Ding zumindest aus), hat die Hufe gekürzt, ausgeschnitten, geraspelt, fertig.... Also habe ich nach einer Alternative gesucht, wo wirklich auf die Bedürfnisse eines Rehepferdes eingegangen wird (und als positiver Nebeneffekt auch noch auf die meines Athrosepferdes) und bin dabei auf meine jetzige Huforthopädin gestoßen (eigentlich mehr aus dem grund, weil sie aus der Nähe kam). Ganz kurz und knapp kann man sagen, ich fühlte mich beim bisherigen Schmied nicht wirklich in guten Händen. Er macht solide Arbeit im Sinne der traditionellen Schmiedekunst, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass er der Geeignete für alles was von der "Norm" abweicht ist.
Mit der jetzigen Huforthopädin bin ich sehr zufrieden, sie ist zuverlässig, kommt regelmäßig. Das alles war nämlich auch so ein Knackepunkt beim alten Schmied: Er war unzuverlässig, teilweise wochenlang gar nicht zu erreichen, hat einen dann versetzt oder kam über 3 Stunden zu spät, war ungeduldig mit den Pferden und und und... Falls die Frage aufkommt, warum ich mir nicht jemand anderes gesucht habe: Das habe ich, aber leider ist diese Hufpflegerin dann weggezogen. Eine andere war leider der Meinung, sie müsse mein Pferd nebenbei noch erziehen (mit Methoden, die er gar nicht kannte und nicht verstand) und seitdem wohnte das "Hilfe der Schmied kommt"-Gespenst bei mir im Stall... Um die Hufe nicht komplett unbearbeitet zu lassen, habe ich dann immer wieder auf den alten Schmied zurückgegriffen.... Naja... es ist im Grunde ein Drama alles, aber ich hoffe, zumindest das jetzt erstmal abhaken zu können...
Aber trotzdem frag ich mich, ist es jetzt das Richtige, was ich machen lasse? Hat irgendwer von Euch mit dieser Methode Erfolge, kennt sie oder hat sie auch schon ausprobiert? Oder anders gefragt, wie lasst Ihr die Hufe Eurer Rehepferde behandeln, was ist wichtig, was ist besonders zu beachten???
Wie immer: Fragen über Fragen