09.02.2011, 18:21
Kriebelmücken-Befall (Simuliotoxikose)
Inhaltsverzeichnis
1 Ursache
2 Symptome und Diagnose
3 Therapie und Prophylaxe
Ursache
In Europa sind über zehn Arten der Kriebelmücke (Simulidae) bei Pferden festgestellt worden. Sie leben bevorzugt in Feuchtgebieten und an Flussniederungen, sind 1,5 - 4 mm lang und haben ein stechendes Mundwerkzeug. Die Kriebelmücke entwickelt sich über sechs Larvenstadien im Wasser. Die Eiablage erfolgt auf Pflanzenteile über der Wasseroberfläche.
Hauptschwärmzeit der Kriebelmücke ist zwischen Mitte April und Anfang Juni. Die weibliche Kriebelmücke braucht eine Blutmahlzeit für die Eiproduktion, beim Einstich wird ein Toxin (Gift) eingeimpft. Dieses Speicheltoxin ist für die Ausbildung der u.g. Symptome (Simuliotoxikose) verantwortlich.
Ein Mückenschwarm lässt die weidenden Pferde unruhig werden, sie wälzen sich, suchen Schutz in Stallungen und können in großen Panikattacken auch durchgehen.
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Symptome und Diagnose
Die Kriebelmücken sind hauptsächlich in der Morgen- und Abenddämmerung meist in Massen an den befallenen Tieren zu finden. Bevorzugte Stichstellen der Kriebelmücken sind Schenkelinnenflächen, Euter, Hodensack sowie die Umgebung von Maul, Nase und After. Aus den nadelstichartigen Blutungen entstehen kleine Knötchen. Bei starkem Kriebelmücken-Befall können Allgemeinstörungen mit Fieber, Mattigkeit, Schwanken, Pulsbeschleunigung und -schwäche sowie hohe Atemfrequenz auftreten. In Extremfällen kann das Tier innerhalb weniger Stunden verenden.
Die Simuliotoxikose ist häufig Ursache des Sommerekzems der Pferde.
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Therapie und Prophylaxe
Im Frühjahr sind die Krankheitsanzeichen sehr ausgeprägt, weil zu dieser Zeit die Weidetiere noch nicht ausreichend gegen das Kriebelmücken-Toxin immun sind. In den fortschreitenden Sommermonaten wird dann in der Regel eine Immunität aufgebaut. Aus diesem Grund ist ein Weideauftrieb vor der Hauptschwärmzeit der Kriebelmücken empfehlenswert, da es dann durch den Stich von bereits vereinzelt vorhandenen Kriebelmücken zur Immunisierung kommt. Eine Schutzhütte bei Weiden, die an Feuchtgebieten angrenzen, ist für die Tiere dringend zu empfehlen. Am sichersten kann man sie vor der Kriebelmücke schützen, indem man sie nur nachts oder an regnerischen Tagen auf die Weide lässt. Die Anwendung von insektenabwehrenden Mitteln (wie z. B. Tiroler Steinöl Hausschmiere oder pflanzlichen Duftölen) am Tier ist zu empfehlen.
07.03.2011, 06:17
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