Was sicherlich auch noch wichtig ist: Schmerzmittel bekommt er schon seit knapp über 2 Wochen nicht mehr. Er steht gut, gibt die Hufe problemlos und läuft auch willig, wenngleich etwas stacksig, was aber -hoffe ich - auch an den erhöhten Trachten liegt / liegen kann.
Die Bluttests stelle ich ein, sobald ich sie habe... Grundsätzlich war sein Zuckerwert bereits bei einem früheren Bluttest erhöht, aber da waren auch seine Leberwerte schlecht: Wegen Würmern, da bei uns bis dato nur 2x jährlich entwurmt wurde, was bei meinem Tinker nicht reicht. Daher jetzt wieder 4 Wurmkuren pro Jahr. Abgesehen vom trockenen statt gewaschenen Heu (aber vom letzten Jahr), füttere ich wirklich vorsichtig: Stroh, keine Leckerlies, nus Heucobs, rehepferdgeeignetes MiFu in geringer Dosis, Möhren max. stückweise als Leckerlie...
Heu waschen ist bei uns schwierig bis unmöglich, aber er scheint mit dem Heu alleine (hoffe ich) gut klar zu kommen. Zwischendurch wars mit dem Gras auch kein Problem: Er hatte sich in der trockenen Phase im Mai mal einige Stunden den Maulkorb ausgezogen, danach lief er zwar wieder schlechter, hat aber keinen neuen Schub bekommen. (Danach natürlich erstmal wieder strengste Diät und die nächsten Tage nicht raus).
Zwischendurch (vor dem 2. Schub) waren wir (gem. TA) bei 1/2 Std. Spaziergang am Tag + 2 Std. Koppel mit Maulkorb (und hierbei auch ein wenig toben). Ich will es jetzt auch langsamer angehen, schließlich will ich in erster Linie, dass mein Pferd wieder gesund wird. Reiten kann da warten. Daher auch keine Eisen, um ihn wieder schnellstmöglich gangbar zu machen, lieber warte ich etwas länger. Zumal ich ohnehin unsicher bin, ob in einen rehegeschädigten Huf Nägel rein sollten, da scheiden sich ja auch die Geister. Er war bisher auch barhuf und hatte gutes hartes Hufhorn (wenngleich etwas fühlig auf Steinen, aber das war sicherlich Tinker d.h. Platt-/Tellerhuf-bedingt).
Ich bin ehrlich total verunsichert, was diese Scheiß(sorry)Krankheit anbetrifft. Man liest 3 Meinungen und bekommt 3 unterschiedliche Aussagen, man liest 10 Meinungen und bekommt 10 unterschiedliche Aussagen. Zumal die Forschung ja auch in einigen Sackgassen steckt.
Beispielsweise ist Konstanze Rasch (Buch "Diagnose Hufrehe") eher der Meinung Trachtenerhöhung sei nicht zu empfehlen. Viele TA und Kliniken sowie auch einige neuere Forschungsergebnisse sprechen aber für die Trachtenerhöhung, insbesondere um weitere Schäden wie Rotation und Absenkung zu vermeiden... Ich hab das Buch nach diesem Abschnitt erstmal wieder aus der Hand gelegt und mich in kurzfristiger Verdrängung geübt. Ich kann mich auch ehrlich nicht in jeder Stimmung mit dem Thema befassen, da muss ich schon gut drauf sein (zB keine geeignete Bettlektüre, abends bin ich zu emotional).
Ich versuche ja wirklich mich schlau zu machen, die Krankheit zu verstehen, alle Tipps zu beherzigen, dabei aber nicht zu übertreiben usw. usw. Daher auch meine Bedenken: Wie lange kann es sinnvoll / gut / richtig sein, ein Pferd auf einem ca. 2 Boxen großen Paddock stehen zu lassen? Das kann doch auf Dauer auch nicht gesund sein?!
Wenn wir wieder am Stall sind, ist sein Paddock übrigens wesentlich größer: 2 Boxen + ca. 15x8m Paddock (fast ohne Gras, das versuche ich ständig möglichst platt zu machen (ausreißen, Holzhäcksel drauf), aber das grüne Zeug hört einfach nicht auf zu wachsen
) . Das darf / muss / sollte ja hoffentlich nicht zu viel sein?
Danke euch ehrlich für eure Hilfe / Tipps.