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 Betreff des Beitrags: Erster Reheschub vorbei, was nun?
BeitragVerfasst: 20.09.2012, 14:38 
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Hallo,

Ich bin absoluter Neuling in Sache Rehe.
Mein Pferd( 13jährige trakehnermixstute) hatte am 06.09.12 einen Reheschub.
Da sie vom Stallbesitzer nachdem sie ca 10 tage nur gestanden ist( wegen ausheilung einer kleiner verletzung) gute 2 kg abgemähtes Gras( mind. 50%Klee) bekommen hat, brach der Schub auf allen 4 Beinen aus.
Es wurden gleich Röbilder gemacht, keine Hufbeinrotation!
Sie bekam Heparin, Aderlass und Metacam. Ein strahlpolsterverband wurde auch angelegt, absolute Boxenruhe, hoch eingestrebt und nur Heu zum fressen.
Am 14.9. war die Pulsation den ersten Tag deutlich weniger ud an den Hinterbeinen komplett weg.

Nun meine Frage:
Was ist der nächste Schritt? Behandlung, Bewegung, paddock,usw.?


Ich hoffe auf eure Hilfe
Lg


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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 14:54 
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sind die Schmerzmittel abgesetzt?

wenn sie sich ohne Schmerzmittel auf dem Paddock bewegen mag, würde ich das zulassen... allerdings keine "gezwungene" Bewegung... auch keine Spaziergänge...


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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 15:00 
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Hallo und Herzlich Willkommen bei uns!
Fein dass es Deiner Stute schon wieder gut geht!
Zitat:
Es wurden gleich Röbilder gemacht, keine Hufbeinrotation!

Wenn das "gleich" wirklich sofort war ist das wenig aussagekräftig.
der Verlauf einer Hufrehe ist: erst kommt die Entzündung und im weiteren Verlauf Lageveränderungen des Hufbeins.
Alerdings kann man durchaus auch Glück haben und es ist zu keiner solchen gekommen.

Das Wichtigste ist die Ursache des Schubes herauszufinden.

Zitat:
gute 2 kg abgemähtes Gras( mind. 50%Klee) bekommen hat, brach der Schub auf allen 4 Beinen aus.

Ein insgesamt gesundes Pferd wird von solch einer geringen Menge an Gras und Klee sicher keinen Hufreheschub bekommen.Möglicherweise ursächlich sind eine Insulinresistenz wenn Dein Pferdchen z.B. etwas moppelig ist und/ oder einen kräftigen harten Mähnenkamm aufweist, Beulen statt Kuhlen über den augen hat und weitere Fettpölsterchen zu finden sind.
In solchen Fällen bringt dann auch eine solch geringe Menge das faß zum überlaufen.
Desweiteren sollte man an Cushing als auslösenden Faktor denken und auch an ein toxisches Geschehen.
Das kann man Bluttechnisch abklären lassen und ist dann auf einer relativ sicheren Seite.

Sofern Schmerzmittel abgesetzt sind ist gegen Paddock wenig einzuwenden solange Dein Pferd nicht tobt.
Wenn die Hufe kalt sind,keine Pulsation aufweisen und weder Trachtenfußung noch Wendeschmerz vorhanden ist sollte 5 Minuten spazierengehen nicht schaden.

Der Vollständigkeit halber muss ich aber sagen dass es nicht bei allen Rehleins funktioniert.

LG Eddi

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 15:06 
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Danke für die raschen antworten :-)

Sie ist vom typ eher schlank, weil sie recht viel vollblut drinnen hat, also denke ich das metabolismus und cushing auszuschließen ist.
Mein Pferd ist kein Gras gewohnt, da sie in dem Stall leider keine Grasweide hat, deswegen dacht ich, dass das Gras auslöser sein musste??
Sollte ich trotzdem den bluttest veranlassen? Röbi sind wirklich direkt gleich gemacht worden, soll ich nochmal welche machen bevor ich sie beweg oder später?

Schmerzmittel sind seit 15.9. Abgesetzt und sie geht absolut lahmfrei auch in wendungen auf sand und erdboden, über die steinchen direkt vor dem stall geht sie sehr fühlig!


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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 15:10 
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War das fühlige vorher schon?
Wenn nicht gib ihr noch Zeit und nur Paddock und gönne ihr vielleicht ein Paar Hufschuhe!

Deiner Beschreibung nach kann es durchaus sein dass der Darm gekippt ist und daraus halt diese Rehe durch einmalige Überfütterung entstanden ist.
Das heißt dann für 6-12 Monate den Darm aufbauen. Reine Bierhefe ohne Treber ist da durchaus hilfreich.Die Darmflora braucht echt sehr lange.

LG Eddi

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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 15:31 
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Hallo und herzlich willkommen :hallo:

Magst Du uns ein paar Bilder von Deinem Pferd einstellen?

Gruß
Sandra

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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 15:52 
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fühlig war sie davor nicht und Hufschuhe habe ich ein paar. Soll ich die auf den Paddock auch anziehen?

Wann kann ich anfangen ihr Bierhefe zu geben und wieviel?
Geb ihr zur Zeit Weidenrinde ,Brennessel, Birkenblätter und Mariendistel unterstützend.

Gerne, hier die Bilder meiner Hünschen :2daumenhoch:


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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 16:04 
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Beiträge: 13
Anreb hat geschrieben:
...Sie bekam Heparin, Aderlass und Metacam. Ein strahlpolsterverband wurde auch angelegt, absolute Boxenruhe, hoch eingestrebt und nur Heu zum fressen.
...


Hallo,

die Stand zuvor doch auch schon nur in der Box, oder wie muss man das verstehen, dass sie nur gestanden ist für 10 Tage?

Wieviel wurde denn abgelassen und wie schwer ist dein Pferd? Mal nicht zu erwähnen, dass ich das seit Jahren nicht mehr gehört habe in Verbindung mit der Gabe von Heparin.

Was für ein Trakhener-Mix ist sie denn? Wenn du sagst, dass da ein hoher Vollblutanteil drin ist, dann sind sicherlich viele Shagya-Araber Vorfahren drin, oder?

Der Teil abgemähtes Gras macht mich stutzig. War das so Rasenmäher-Gras? Also frisch geschnitten und die Häksel reingeworfen?

Sofortige Röntgenbilder sind unsinnig. Da ist es besser 3 Tage nach dem Schub welche anzufertigen.

Wenn sie die Boots verträgt und du Einlagen dafür hast kannst du ihr die natürlich auch auf dem Paddock anziehen, aber sie sollten regelmässig runterkommen, da das nicht das erste Pferd wäre, das davon einen Abszess bekommt.

LG
Thorsten


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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 16:52 
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Thorsten hat geschrieben:
die Stand zuvor doch auch schon nur in der Box, oder wie muss man das verstehen, dass sie nur gestanden ist für 10 Tage?

sie stand am Paddock abegrenzt von den anderen gestanden, weil sie am Carpalgelenk einen Bluterguss von einem Tritt hatte, welcher nur sehr langsam verheilt ist. Weil die anderen sie weiterhin gejagt haben, hat der TA gesagt seperieren, weil das sonst nicht geheilt wäre
Thorsten hat geschrieben:
Wieviel wurde denn abgelassen und wie schwer ist dein Pferd? Mal nicht zu erwähnen, dass ich das seit Jahren nicht mehr gehört habe in Verbindung mit der Gabe von Heparin.

ca. 3-5 Liter, sie wiegt geschätzt vom TA ca. 480-500kg
Thorsten hat geschrieben:
Was für ein Trakhener-Mix ist sie denn? Wenn du sagst, dass da ein hoher Vollblutanteil drin ist, dann sind sicherlich viele Shagya-Araber Vorfahren drin, oder?

Vorfahren sind viel mit rein Vollblut und Angloaraber
Thorsten hat geschrieben:
Der Teil abgemähtes Gras macht mich stutzig. War das so Rasenmäher-Gras? Also frisch geschnitten und die Häksel reingeworfen?
Sofortige Röntgenbilder sind unsinnig. Da ist es besser 3 Tage nach dem Schub welche anzufertigen.

im Obstgarten abgemähtes Gras unter einem Apfelbaum mit ein paar faulen Äpfeln dabei. Denke es wurde bereits Vormittag mit der Sense gemäht und dann Mittag verfüttert.

Sollte ich jetzt noch aktuelle Röntgenbilder machen?


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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 16:57 
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Bild von dem abgemähten Teil


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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 18:06 
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:2daumenhoch: schicke Maus.

Ganz klar: wenn du in neue RoBis investierst bist Du auf der sicheren seite.
Aber Vorsicht Falle: achte unbedingt darauf dass der Kronenrand markiert ist, ohne eine solche kann man keine hufbeinsenkung sicher beurteilen und wird schnell übersehen.
.Ansonsten ist die Behandlung wirklich sehr gelungen :2daumenhoch: ; Heparin gehört zur Standardtherapie der Hufrehe da bei einer solchen am Kronenrand die Durchblutung häufig gestört ist.

Auf dem Paddock sind Hufschuhe sicher ganz gut um die Hufsohle zu entlasten.Optimal wäre das ganze mit zusätzlichem Strahlpolster, zumindestbei Lageveränderungen.

Ansonsten probiere es einfach aus.

Wie ist die vorherige Verletzung behandelt worden?

Bierhefe musst etwas vorsichtig anfangen, manche Pferde mögen sie nicht und müssen sich erst an den Geschmack gewöhnen.
Kann ab sofort und meist ist die Dosis vom Pferd begrenzt, 1Essl darf es sicher sein.

LG Eddi

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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 18:13 
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Herzlich willkommen bei uns :hallo:

War es nur Gras oder auch Obst?
Wie ist denn denn euer Heu? Könnte da Jakobskreuzkraut drin sein?

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Liebe Grüße Tina


*Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.*


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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 18:28 
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Eddi hat geschrieben:
:2daumenhoch: schicke Maus.
Wie ist die vorherige Verletzung behandelt worden?

Danke :-)
die Verletzung wurde lange(ca. 5 Wochen) mit Salbe, Schonen, Lymphdrainage, Topfen und kühlen behandelt, nachdem das alles nicht wirklich 100%ig half, wurde das gelenk ca. 14 Tage vor dem Reheschub eingespritzt. Wobei ich das auch als Ursache der Hufrehe hinterfragt habe und der TA versicherte mir, dass das Präperat nicht mit Hufrehe in Verbindung gebracht wird, weiss jetzt aber leider nicht den Namen.

war bestimmt auch Fallobst(Äpfel dabei) aber das kann ich nicht genau sagen.
Zum Heu kann ich leider nichts sagen, aber die anderen Pferde im Stall vertagen das Heu auch gut, das beste ist es bestimmt nicht, aber ich wechsle Montag endlich in einen tollen Stall mit top Heu ...


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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 19:01 
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Eine JKK Vergiftung macht sich ja erst nach längerem Verzehr bemerkbar und dann auch nicht bei jedem Pferd gleich...

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Liebe Grüße Tina


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BeitragVerfasst: 20.09.2012, 20:44 
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Zum einen wird Heparin als Blutverdünner verabreicht um den Blutdruck zu senken, der bei der Rehe nicht nur am Kronrand sondern im kompletten bereich der distalen Phalanx auftritt und zum anderen ist das komplett überholt das in Verbindung mit einem Aderlass zu machen, weil das den Körper nur unnötig belastet und zur Verstärken Hämoglobinförderung im Knochenmark anregt.

Das Pferd ist wie ein Vollblutaraber zu werten und nicht wie ein Trakhener, wenn der Anteil Araber hier so überwiegt. Da sind 2 rapide Futterumstellungen innerhalb kurzer Zeit vorhanden und beim letzten gegärte Früchte (Äpfel). Das reicht vollkommen aus um eine Futterrehe auszulösen. Das Gras dort scheint ohnehin kurz gehalten und ist damit mit Fruktan überladen. Je nachdem wann es geschnitten war es dann entsprechend nass und saftig...

Wäre es mein Pferd würde ich nochmal in laterolaterale Bilder investieren. Sind ja nur rund 120 €. Selbst wenn eine leichte kraniale Rotation vorliegen sollte ist das recht gut in den Griff zu bekommen.


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