Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Du hast nichts darüber geschrieben wie lang die Zeit jeweils bis "es war wieder gut" und dann zum reiten gewesen ist und auch nicht ob dein Pferd einen speziellen Rehebeschlag bekommen hat und und und......
Auch ist immer die Ursache abzuklären warum es zu einer Hufrehe und zu latenter Lahmheit kommt damit man entsprechend agieren kann.
Das Problem ist das man sich wenn ein metabolisches Problem dahinter steht das durch unpassende Futtermittel und/oder Weidegang unwissentlich genährt wird auf den Kopf stellen kann und nie Ruhe in die Hufe bekommt.
Schon ein zwar hoher aber noch innerhalb der Referenz befindlicher Insulin und Glukosewert kann ein Hinweis darauf sein das das Pferd ein EMS und/oder eine Insulinresistenz inne hat was selbst bei sehr mageren, rippigen Tieren der Fall sein kann.
Gefährlich ist dies deshalb weil es wissenschaftlich als Gewebeschädigend enttarnt wurde.
Von daher sollte bei einer Hufrehe die oft nur der Gipfel der Missstände im Organismus ist und dieser das nicht mehr kompensieren kann das Labor zu Rate gezogen werden.
Idealer Weise, und mit Hinblick auf das etwas fortgeschrittene Alter deines Pferdes geschieht dies durch das EMS/ECS Gesamtprofil (nachzulesen im ABC meiner Signatur).
Ein Cushing (ECS) entwickelt sich oft schleichend über Monate und mitunter Jahre ohne das man als Besitzer etwas von dem brodelnden Unheil ahnt. Nicht selten ist eine Hufrehe oder wiederkehrende Schübe das erste Symptom, der Hirsutismus (lockiges oft ehr langes Fell) zeigt sich oft erst später.
Da also alle drei Stoffwechselerkrankungen fühlige Hufe und irgendwann auch Hufrehen begünstigen, die Erkrankungen aber sich überlagernde Symptome haben werden sie mittels kombiniertem Profil gegeneinander abgegrenzt bzw. jede für sich (ja, ein Pferd alles drei haben so wie meine Ponys auch) erkannt und in Folge entsprechend gemanaged werden.
Wenn du dir einmal anschaust was bei einer Hufrehe im Huf vor sich geht, im Signatur-ABC findest du dazu eine sehr schöne Animation, versteht sich das ein Rehehuf besondere Aufmerksamkeit braucht um gesunden zu können.
Die inneren Hufstrukturen lösen sich quasi durch das Zerreissen des Hufbeinträgers von der Hornkapsel ab (unten als gezerrte weiße Linie erkennbar) und das Hufbein ist mehr oder weniger haltlos in der Hornkapsel.
Ziel ist ein absinken und rotieren des Hufbeines durch einen Rehebeschlag zu verhindern weil dieser einen Quersteg der nach aktuellen Röntgenaufnahmen platziert wird hat und das Hufbein in seiner Lage hält.
Der Beschlag nimmt die Last von den nicht mehr tragfähigem Tragrand, bezieht den hinteren Hufteil und Strahl zum mittragen ein.
Die empfindliche Hufzehe wird aus der Last genommen und schwebend gestellt, die Hornkapsel so bearbeitet das sie wieder parallel und passend zum Hufbein (Röntgenbild!) ist um dem Huf ein Optimum vorzugeben damit er gesund in Anbindung herunter wachsen kann.
Das dauert etwa, je nach Hufwachstum ein Jahr und der optimale Istzustand muß zwingend beibehalten werden was einen engeren Hufpflegeintervall erfordert.
Alles über Schritt und geradeaus laufen hinausgehende ist eine Gratwanderung und kann Erfolge sofort wieder zunichte machen. Insbesondere Unebenheiten wie sie im gefrorenen Sand oder im Gelände sind lässt ohne entsprechende Maßnahmen die inneren Hufstrukturen verkanten und es kann zu einem erneuten Reheschub oder schmerzhaftem Zerreissen des Hufbeinträgers kommen.
Auch schnellere Gangarten, Sprünge und vor allem longieren sind in der Rekonvaleszenz ein absolutes no go!!
Parallel zur Ursachenfindung (EMS/ECS Profil) muß also eine Rehegerechte Hufunterstützung durch Hufzubereitung und Beschlag (nach aktuellen Röntgenbildern!) erfolgen, die Ernährung, Haltung und am besten tägliche
angepasste!!Bewegung optimiert werden.
Das im akuten Stadium einer Hufrehe und unter Schmerzmittelgabe sowieso KEINE Bewegung stattfinden darf versteht sich von selbst.
Nur wenn alle Säulen passend bedient werden und man dem Huf Zeit und durch entsprechende Hufzubereitung die Voraussetzungen zum Gesunden gibt wird er das auch tun was sein Bestreben ist.
Sehen kann man das immer sehr eindrücklich nach einer Hufrehe direkt unter dem Kronsaum, dort gibt der Huf seine eigentliche und angestrebte Wuchsrichtung vor die er für ein herunterwachsen in Anbindung braucht.
Vielleicht verrätst du uns noch ein paar mehr Infos zu deinem Pferd und was bisher mit welchem Ergebnis (Labor) oder an Hand von Röntgenbildern (am besten auch hier einstellen) befundet wurde damit wir uns ein umfassenderes Bild eurer Situation machen können ?!