Hufrehe ECS EMS Borreliose

Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
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BeitragVerfasst: 11.08.2017, 19:06 
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Hallo zusammen
ich hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen.
Und zwar geht es um mein Pony. Ein Mix unbekannter Herkunft, 1,45 m St. und in der Regel ca. 350 kg Gewicht Er ist jetzt 22 Jahre alt und ich habe ihn seit er 8 Jahre alt ist. Er war schon immer sehr fühlig und hatte deshalb schon lange Eisen. Dies habe ich so beibehalten.
Er ist was das Fressen angeht sehr wählerisch und da ich normalerweise 6 x die Woche geritten oder gefahren bin oder er sonst was arbeiten musste, hatte er teilweise auch ordentlich Kraftfutter bekommen. Je nach Ernährungszustand und Arbeit.

2014 fing es dann an dass er anfangs immer sehr steif lief. Da er sich aber immer sehr gut eingelaufen hat und nach ca. 30 Minuten super lief dachten wir an Arthrose und ich habe ihn fleißig weiter bewegt. Dann lahme er plötzlich vorne links ohne erkennbaren Grund. Nach kurzer Zeit war die Lahmheit wieder weg und ich fing wieder das Bewegen an. Bis er wieder lahmte. ..

Der Tierarzt kam und stellte durch Abspritzen und letztlich Röntgen fest dass mein Pony Hufrehe hat! Und das zu einer Zeit in der er wirklich viel vor der Kutsche lief.
Er würde entsprechend behandelt das Gras, Kraftfutter etc. gestrichen. Es war wieder alles gut und ich fing langsam an ihn wieder auf dem Reitplatz zu bewegen
Als ich ihn wieder ganz normal Reiten konnte bin ich auch wieder eine kleine Schrittrunde ins Gelände. Am nächsten Tag hatte er den zweiten Reheschub.

Bis dahin dachten alle noch es wäre eine Futterrehe. Also wieder auskuriert und wieder langsam auf dem Platz angefangen. Diesmal einige Wochen normal auf dem Platz geritten bevor ich das erste mal ins Gelände bin.Wieder nur kurz uns Schritt und dennoch hatte er am nächsten Tag den nächsten Schub.

Jetzt steht er in einer riesigen Box mit 200 m2 Paddock. Meist ist der Reitplatz offen dass er diesen auch nutzen kann. Er hat wieder Eisen auf allen Hufen. Bekommt Heu frei zur Verfügung und bekommt minimal Heucobs und Mineralfutter. Mit unmelassierte Rübenschnitzel frisst er das Mineralfutter nicht.
Er kommt zwar nicht auf die Weide aber Gras in die Box
Und wird ganz normal auf dem Platz gearbeitet. Das seit 2 Jahren ohne Rehe.

Jetzt meine Frage: Kann ich es wagen ins Gelände zu gehen? Und wie soll ich das aufbauen?
Würde sehr gerne auch wieder Fahren.

Hoffe das war nicht zu viel Text. ..


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BeitragVerfasst: 11.08.2017, 19:58 
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Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Du hast nichts darüber geschrieben wie lang die Zeit jeweils bis "es war wieder gut" und dann zum reiten gewesen ist und auch nicht ob dein Pferd einen speziellen Rehebeschlag bekommen hat und und und......

Auch ist immer die Ursache abzuklären warum es zu einer Hufrehe und zu latenter Lahmheit kommt damit man entsprechend agieren kann.

Das Problem ist das man sich wenn ein metabolisches Problem dahinter steht das durch unpassende Futtermittel und/oder Weidegang unwissentlich genährt wird auf den Kopf stellen kann und nie Ruhe in die Hufe bekommt.

Schon ein zwar hoher aber noch innerhalb der Referenz befindlicher Insulin und Glukosewert kann ein Hinweis darauf sein das das Pferd ein EMS und/oder eine Insulinresistenz inne hat was selbst bei sehr mageren, rippigen Tieren der Fall sein kann.
Gefährlich ist dies deshalb weil es wissenschaftlich als Gewebeschädigend enttarnt wurde.

Von daher sollte bei einer Hufrehe die oft nur der Gipfel der Missstände im Organismus ist und dieser das nicht mehr kompensieren kann das Labor zu Rate gezogen werden.
Idealer Weise, und mit Hinblick auf das etwas fortgeschrittene Alter deines Pferdes geschieht dies durch das EMS/ECS Gesamtprofil (nachzulesen im ABC meiner Signatur).

Ein Cushing (ECS) entwickelt sich oft schleichend über Monate und mitunter Jahre ohne das man als Besitzer etwas von dem brodelnden Unheil ahnt. Nicht selten ist eine Hufrehe oder wiederkehrende Schübe das erste Symptom, der Hirsutismus (lockiges oft ehr langes Fell) zeigt sich oft erst später.

Da also alle drei Stoffwechselerkrankungen fühlige Hufe und irgendwann auch Hufrehen begünstigen, die Erkrankungen aber sich überlagernde Symptome haben werden sie mittels kombiniertem Profil gegeneinander abgegrenzt bzw. jede für sich (ja, ein Pferd alles drei haben so wie meine Ponys auch) erkannt und in Folge entsprechend gemanaged werden.

Wenn du dir einmal anschaust was bei einer Hufrehe im Huf vor sich geht, im Signatur-ABC findest du dazu eine sehr schöne Animation, versteht sich das ein Rehehuf besondere Aufmerksamkeit braucht um gesunden zu können.

Die inneren Hufstrukturen lösen sich quasi durch das Zerreissen des Hufbeinträgers von der Hornkapsel ab (unten als gezerrte weiße Linie erkennbar) und das Hufbein ist mehr oder weniger haltlos in der Hornkapsel.

Ziel ist ein absinken und rotieren des Hufbeines durch einen Rehebeschlag zu verhindern weil dieser einen Quersteg der nach aktuellen Röntgenaufnahmen platziert wird hat und das Hufbein in seiner Lage hält.
Der Beschlag nimmt die Last von den nicht mehr tragfähigem Tragrand, bezieht den hinteren Hufteil und Strahl zum mittragen ein.
Die empfindliche Hufzehe wird aus der Last genommen und schwebend gestellt, die Hornkapsel so bearbeitet das sie wieder parallel und passend zum Hufbein (Röntgenbild!) ist um dem Huf ein Optimum vorzugeben damit er gesund in Anbindung herunter wachsen kann.
Das dauert etwa, je nach Hufwachstum ein Jahr und der optimale Istzustand muß zwingend beibehalten werden was einen engeren Hufpflegeintervall erfordert.
Alles über Schritt und geradeaus laufen hinausgehende ist eine Gratwanderung und kann Erfolge sofort wieder zunichte machen. Insbesondere Unebenheiten wie sie im gefrorenen Sand oder im Gelände sind lässt ohne entsprechende Maßnahmen die inneren Hufstrukturen verkanten und es kann zu einem erneuten Reheschub oder schmerzhaftem Zerreissen des Hufbeinträgers kommen.
Auch schnellere Gangarten, Sprünge und vor allem longieren sind in der Rekonvaleszenz ein absolutes no go!!

Parallel zur Ursachenfindung (EMS/ECS Profil) muß also eine Rehegerechte Hufunterstützung durch Hufzubereitung und Beschlag (nach aktuellen Röntgenbildern!) erfolgen, die Ernährung, Haltung und am besten tägliche angepasste!!Bewegung optimiert werden.
Das im akuten Stadium einer Hufrehe und unter Schmerzmittelgabe sowieso KEINE Bewegung stattfinden darf versteht sich von selbst.

Nur wenn alle Säulen passend bedient werden und man dem Huf Zeit und durch entsprechende Hufzubereitung die Voraussetzungen zum Gesunden gibt wird er das auch tun was sein Bestreben ist.
Sehen kann man das immer sehr eindrücklich nach einer Hufrehe direkt unter dem Kronsaum, dort gibt der Huf seine eigentliche und angestrebte Wuchsrichtung vor die er für ein herunterwachsen in Anbindung braucht.

Vielleicht verrätst du uns noch ein paar mehr Infos zu deinem Pferd und was bisher mit welchem Ergebnis (Labor) oder an Hand von Röntgenbildern (am besten auch hier einstellen) befundet wurde damit wir uns ein umfassenderes Bild eurer Situation machen können ?!

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LG Kathi


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BeitragVerfasst: 11.08.2017, 21:33 
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Vielen Dank für deine Antwort :-)
Was die Zeiten angeht kann ich dir jetzt nur vom letzten Reheschub etwas sagen, da hab ich meine Aufzeichnungen gefunden:
Beginn 14.12.
Behandlung mit Phenylbutazon
Wasserbad
Aderlass
Hufe gegipst / Hufverband
Zusätzlich Vetranquil
Gastro Guard / Omeprazol
Selenozel
20.02. Bananeneisen mit Polster und Platte an Zehen offen
22.02. 5 Minuten Schritt auf Reitplatz
Täglich langsam gesteigert
27.02. 13 Minuten Schritt
05.03. 30 Minuten Schritt & 4 Runden Trab
11.03. 30 Minuten Schritt & 6 Runden Trab & 2 Runden Galopp
am 11.05. das erste mal geritten
alles nur auf dem Platz
15.11. wieder normale Eisen aber mit Ledersohle
23.01. ganz normale Eisen

seit Juni 2015 auf dem Platz wieder ohne Einschränkungen geritten

Er hat auch oft mit ner jungen Warmblutstute gespielt, rum galoppiert, gebuckelt. Ihm ging es wieder richtig gut.

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Zuletzt geändert von Janosch86 am 11.08.2017, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 11.08.2017, 21:44 
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Blut wurde auch abgenommen und untersucht.
Kein Cushing. Aber EMS hat er leider.

Muss mal schauen dass ich morgen mal vom PC aus die Rontgenbilder vom letzten Schub hochlade. Die davor habe ich leider nicht.
Aktuelle habe ich keine machen lassen. Ist das sinnvoll?
Die Hufe sind schon länger komplett neu runtergewachsen. Mein Schmied meint man sieht es den Hufen gar nicht mehr an. Er ist guter Hoffnung was das Gelände angeht.

Um keine falschen Eindrücke zu wecken. Ich hab nicht vor unsere früheren Touren von bis zu 30 oder 40 km zu wiederholen.
Wenn ich mit ihm ne Stunde raus könnte ein bisschen Traben hauptsächlich aber Schritt wäre das super. Oder eben vor der Kutsche. Max ne Stunde, hauptsächlich Feldwege. Das wäre echt super. Glaube mein Pony vermisst das auch. Wir waren früher ja so gut wie nie auf Platz oder in ner Halle.

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BeitragVerfasst: 12.08.2017, 07:15 
Herzlich willkommen auch von mir.

Magst Du die Blutergebnisse einmal einstellen, wenn sie Dir vorliegen. Von wann sind die Blutwerte? Ausserdem fänd ich Bilder schön. Vom gesamten Pony und auch gerne von den Hufen.

Warum solltest Du denn nach vernünftigen Aufbau keine 30 oder 40 km mehr fahren? Wenn alles passend ist, die Hufe in Ordnung, das Pony gut läuft und Spaß an der Sache hat, dann steht dem nichts im Wege. Bei EMS ist Bewegung das A und O. Es gibt einige Beispiele für Ponys und Pferde, die nach wirklich ausgeheilter Rehe mit dem richtigen Management wieder ihre alten Leistungen erbracht haben/bringen. Bevor ich das allerdings angehen würde, würde ich erneute neue Röntgenbilder veranlassen, damit man die Situation im Huf beurteilen kann. Auch sollten die Blutwerte regelmäßig geprüft werden, damit man einer evtl. Entgleisung sofort begegnen kann (in dem Alter sollte immer an ECS gedacht werden, sozusagen ein Vorsorgecheck).

Ansonsten sehe ich bei ausgeheilten Hufen und passendem Training überhaupt keine Veranlassung, das Mäuschen nicht vor den Wagen zu spannen und ins Gelände zu fahren.


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BeitragVerfasst: 12.08.2017, 08:36 
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Wenn Mitte Dezember der Hufreheschub war ist das Bewegen Anfang/ Mitte März mit Trab und sogar Galoppeinlagen deutlich zu früh.
Nur weil das Pferdchen wieder vergnügt scheint ist in den Hufen noch längst nicht alles gut und es besteht nach wie vor die Gefahr von Nachrotation /Senkungen.

Sollte dein Pferd also mal wieder eine Hufrehe entwickeln bedenke dies bitte und warte mit derlei Bewegung bitte bis der Huf zumindest zu 3/4 gesund in Anbindung herunter gewachsen ist.

Phenylbutazon wird von manchen Pferden, insbesondere Ponys nicht vertragen und sie bekommen eine Hufrehe bzw. kann eine bereits Bestehende dadurch unterhalten werden.
Wenn diesbezüglich Zweifel bestehen was das Vertragen angeht weil der Schub vielleicht sehr lang anhaltend oder sehr schwer darunter war ist ein Wechsel auf ein anderes Schmerzmittel wie z.B. Finadyne oder Metacam mit dem TA zu besprechen.
Wir haben hier schon einige Pferde gesehen wo der Wechsel den Durchbruch zur Besserung gebracht hat.

Die Jahreszeit wo dein Pferd die Hufrehe erlitten hatte könnte ein Hinweis auf ECS sein weil das ACTH im September naturgemäß seinen Höhepunkt erreicht was auch bei gesunden Pferden der Fall ist, bei Cushis aber ungleich höher ausfällt.
Da das ECS wie gesagt die IR als häufiges Symptom hat und dein Pferd nachweislich auch noch ein EMS hat eskaliert der KH Stoffwechsel dann völlig und es kommt zur Hufrehe.

Apropos EMS, aus welchem Grund genau und auf wessen Intension hin hat dein Pferd Selenosel bekommen das für ein Rehelein kurz nach dem Schub bzw. ein EMS-ler mit Traubenzucker 77,1 % und Weizenfuttermehl 10,0 % :shock: alles andere als geeignet ist??

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BeitragVerfasst: 12.08.2017, 08:47 
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Vielen Dank :-)

Man lernt nie aus.
Mein TA hatte mir damals gesagt, sobald der Schub um ist und die Schmerzmittel abgesetzt sind soll ich mit Bewegen anfangen, da Bewegung gut wäre.

Das Selenozel hat er bekommen, weil beimBlutbild festgestellt wurde, dass er einen Selenmangel hatte.

Ich habe jetzt ein Tagebuch angefangen, in welchem ich einige Daten ringeschrieben habe, die letzten Röntgenbilder und das letzte Blutbild reingestellt habe. Allerdings alles von 2014.

Ich werde am Montag meinen TA anrufen und nochmal ein Blutbild und Röntgenbilder machen lassen.

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BeitragVerfasst: 12.08.2017, 09:03 
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Grundsätzlich ist Bewegung auch gut und richtig für ein Rehelein aber sie muß eben ANGEPASST sein um nichts in den Hufen zu riskieren, und das sind Bocksprünge, Galopp und Trabeinlagen sowie im Kreis gearbeitet leider nicht.

Einen vermeintlichen Selenmangel kann man wunderbar durch Gabe von Aminosäuren in Form Treberfreier Bierhefe, Vitamin E Kapseln aus dem Drogeriemarkt (z.B. von Altapharma) unterstützen.
Das der TA einerseits ein EMS diagnostiziert und die Hufrehe behandelt und andererseits Selenosel verordnet ist schon grotesk, sorry.

Vermeintlicher Mangel deshalb weil der Selengehalt (wie vieles anderes auch) in Geweben ein ganz anderer ist als im Blut.
Wollte man einen Mangel ausmachen wäre eine Haarmineralanalyse sicherlich sinnvoll.
Abgesehen davon variieren die Referenzwerte von Labor zu Labor zum Teil sehr deutlich, was in dem einen als Mangel attestiert ist im anderen innerhalb der Referenz befindlich.

Einzelsupplementationen generell aber Selensupplementation insbesondere ist mit Vorsicht zu betrachten weil es in höherer Dosis toxisch ist und u.a. zu einer Selenrehe führen kann.

eff-eins hat geschrieben:
eff-eins hat geschrieben:
......Von einer Einzelsupplementation generell aber auch von Selen möchte ich dir auf Grund der Interaktionen von Spuren und Mengenelementen (hier zum Beispiel u.a. zum Zink) zueinander abraten, zudem ist Selen in höherer Dosis toxisch. Abgesehen davon ist in den Geweben ein anderer Selengehalt als im Blut.

Die Laborreferenzen sind je nachdem wo man testen lässt unterschiedlich, wo das Eine einen Mangel bescheinigt ist es im Anderen okay oder gar zu hoch.

Wie S.Brosig QUELLE auch an anderer Stelle mal sagte was ich treffender nicht ausdrücken könnte ist:

Das Blutbild stellt ja keine quantitative Analyse dar, in der alle Parameter vorhanden sein müssten. Es ist nur eine Stichprobe. Wenn man z.B. von 10000 möglichen Parametern 10 bestimmt und darin eine Abweichung findet, so bedeutet das nicht, dass mit Behebung dieses einen Fehlers das Blutbild wieder in Ordnung ist. Statistisch gesehen enthält das Blutbild nämlich dann eigentlich ungefähr 1000 Abweichungen, nur hat man diese eben nicht untersucht! 999 Parameter bleiben dann weiter daneben!
Wenn man sich die Interaktionen der Mengen.-und Spurenelemente einmal ansieht versteht man vielleicht besser warum unbedingt nach dem Sinn von Einzelsupplementierungen gefragt werden sollte bevor etwas zugefüttert wird das die Situation vermutlich nicht besser sondern schlechter machen wird. Manchmal ist eine Vitamin E Gabe wesentlich sinnvoller.....und die für die Selen und Zinkaufnahme wichtigen Aminosäuren sind übrigens in Bierhefe zu finden die in der Pferdefütterung m.E. nicht fehlen sollte.

Die Zinkaufnahme wird durch Aminosäuren gesteigert, verringert aber durch Kupfer, Kalzium, Eisen, Mangan, Selen, Kadmium.

Selenaufnahme wird ebenfalls durch Aminosäuren gesteigert aber verringert durch Kupfer, Kadmium, Quecksilber, Schwefel, Blei, Zink.



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BeitragVerfasst: 12.08.2017, 11:38 
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Auf den Röntgenbildern sieht man soweit durch den Beschlag zu erkennen und beurteilbar zumindest eine Rotation bei deutlich zu langer Zehe.
Dein Pferd muß so quasi über Schwimmflossen abfussen was den sowieso durch die Hufrehe stark beschädigten und dadurch nicht mehr belasteten Hufbeinträger schmerzhaft weiter bzw. immer wieder neu zerreißen lässt.

Ob auch eine Hufbeinabsenkung stattgefunden hat kann man wegen fehlender Markierungen an den Hufen gar nicht konkret sagen, es lässt sich aber zumindest links vermuten.

Was hatte dein TA damals zu den RöBis gesagt?

Um eine Rehegrechte Hufzubereitung vornehmen und Rehebeschlag passgenau fertigen zu können ist ausserdem ein Röntgenbild am besten ohne Beschlag aber mit Markierungen an Hufrücken, Kronsaum und Strahlspitze unerlässlich.

Sind die Röntgenaufnahmen während der akuten Hufrehe angefertigt und nach den Aufnahmen die Hufe direkt im Anschluß rehegerecht zubereitet worden?
Wenn ja wie lange nach der Hufrehediagnose wurde geröngt?
Sind die Eisen gleich bei erkennen des Hufreheschubes abgenommen worden?

So wie sich das Röntgenbild darstellt ist das sehr weit entfernt von optimaler Hufbearbeitung und Beschlag.
Im Rehefall käme erschwerend hinzu das weder die Zehe schwebend gestellt und kurz gehalten noch das Eisen weit genug nach hinten gelegt ist.
Ist es aber ein zehenoffenes Eisen (ich erkenne es nicht auf den knappen Bildern, vermute es jetzt nach mehrmaligem Hinsehen aber bei Draufsicht von vorne) bleibt meine Aussage das die Hornkapsel unzureichend bearbeitet ist davon unberührt.

Dies ist bei einem Rehebeschlag immer notwendig um den empfindlichen, schmerzhaften Zehenbereich aus der Drucklast durch die Hufbeinspitze zu nehmen und somit einem Sohlendurchbruch im Vorwege zu begegnen wie es dann im Sohlenbild bei Zehenoffenem Eisen bei euch auch erfolgt ist.

Aber bevor ich da weiter mutmaße warte ich mal auf deine Antwort.

Beim Labor fehlt leider der Insulinwert der extra beauftragt werden muß aber wichtig in der Interpretation zur Glukose gewesen wäre um eine IR abklären zu können.
Auch lassen einige Laborparameter vermuten das die Probe tatsächlich hämolytisch war und Werte dadurch verfälscht sind.

Das Magnostable ist meiner Meinung nach EMS/IR-ler ungeeignet weil die Basis Hafer ist und auch Bananenmehl nicht in das Mäulchen eines Reheleins gehört.
Die Reiskleie ist zudem hochkalorisch, die Frage ist ob du das bei einem EMS-ler brauchst.
Es gilt bei einem EMS/IR immer sowenig Stärke und Zucker als möglich zu verfüttern um das pathologische metabolische Geschehen nicht am laufen zu halten. Da machen viele Kleinigkeiten sehr viel aus vor allem wenn sie durch Optmierungen verzichtbar sind.

Der Gesamtselengehalt liegt bei immerhin 27,6mg (Selen in organischer Form aus 6 mg Saccharomyces cerevisiae 0kjhhCNCM I - 3060 (3b8.10), Selen als Natriumselenit (E 8) 21,6 mg) was ich persönlich deutlich zu viel finde.

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BeitragVerfasst: 12.08.2017, 11:45 
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Ah, jetzt im zweiten Labor ist Insulin mit angegeben und in Interpretation zur Glukose lässt sich ein Quotient von nur 1,74 :( errechnen das entspricht einer kompletten Insulinresistenz, ab 4,5 wäre sie kompensiert, ab 20 beginnen erst Gesundwerte.
Auch der Fettstoffwechsel (Triglyceride) unterstreichen dies eindeutig.
Ich würde dir empfehlen nur noch einstündig gewaschene, in der Menge abgewogenes Heu zu füttern und unstr. Kohlenhydrate einzusparen wo nur irgend möglich.
Ganz wichtig ist natürlich moderate Arbeit, die wiederum erfordert gesunde Hufe die belastbar sind.

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BeitragVerfasst: 12.08.2017, 19:33 
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TA hat gemeint Ratation und Senkung vorhanden. Weiß aber leider nicht mehr wieviel bzw. hab es auch nicht aufgeschrieben. Links war auf jeden Fall immer schlimmer.

Ich finde auch dass die Zehe hier recht lang wirkt. Kann es sein dass es an der Stellung liegt, da der Huf zum zeitpunkt der Röntgenaufnahmen eingegipst war? Den Hufschmied habe ich schon ziemlich lange und der macht die Zehen eigentlich immer schön kurz, wie auf den richtigen Fotos ansatzweise zu erkennen.

Wie muss ich mir das mit den Markierungen am Huf zum Röntgen vorstellen? Hab ich noch nie gesehen und wurde auch bei mir nicht gemacht.

Die Röntgenaufnahmen wurden während der akuten Rehe gemacht. Allerdings erst nach 16 Tagen. Die Eisen sind dann 2 Tage später runter gekommen.
Der Rehebeschlag wie auf den Fotos zu sehen kam erst ca. 2 Monate nach Beginn des Schubs drauf.

Auf dem Röntgenbild waren es noch die ganz normalen Eisen nur mit Gips, also hochgestellten Trachten. Ich lade mal noch Fotos hoch direkt nach dem beschlagen mit den Rehebeschlag.

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Meist du wirklich dass die kleine Menge an Mineralfutter etwas ausmacht? Er bekommt ja nur 35 g pro Tag?
Als er die ganzen Medis bekommen hat hab ich auch n kleines STück Banane genommen und das vermischt, weil er es mit keinem anderen Futter gefressen hat :-( TA meinte das bisschen macht nichts.

Was das Selen angeht komme ich ja aus Bayern und dort sind die Böden sehr selenarm. Aber ich kenne mich da ehrlich gesagt nicht aus. Was für ein Gehlat ist den gut?
Oder welches Mineralfutter würdest du empfehlen?

Ich habe zur akuten Rehezeit viel im Internet gelesen, aber mich ärgert es sehr dass ich hier nicht schon früher nachgefragt habe. Umso froher bin ich allerdings, dass ich jetzt nicht mit meim Pony einfach mal losmaschiert bin sondern wenigstens jetzt euch hier gefunden habe. Hatte die ganze Zeit immer ein komisches Gefühl beim Gedanken wieder rauszugehen, obwohl eigentlich alle hier am Stall meinen, dass cih mich nicht so verrückt machen soll.

Vielen tausend Dank für eure Hilfe :-)

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BeitragVerfasst: 12.08.2017, 19:39 
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Achja fast vergessen:
Wenn ich den Blutbild machen lasse, soll ich dann nur die 6 Dinge auswerten lassen die im ABC bei Gesamtprofil EMS/ECS genannt sind oder zusätzlich ein großes Blutbild?

Und wie mache ich das am besten, dass mein TA das richtig verarbeitet??

Und wegen dem Beschlag. Ist es jetzt in Ordnung wenn mein Pony normale Eisen drauf hat, oder sollte er noch immer zehenoffene Eisen tragen? Oder barhuf laufen? Wobei ich fast nicht glaube, dass wir das noch hinbekommen nachdem er jetzt schon sein Leben lang 4 Eisen hat und selbst damit Schotter am liebsetn meidet. Das war schon mit 8 Jahren so.

Nochmals vielen Dank :-)

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BeitragVerfasst: 12.08.2017, 19:52 
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Empfehlenswert und EMS/IR-ler geeignet ist z.B. das AllergoVital von Atcom, und jaaaaa... auch kleine Mengen aber regelmässig halten den Insulinspiegel hoch was absolut unerwünscht ist.

*Es sollte die Strahlspitze mittels kurz abgekniffener Heftzwecke oder aufgeklebtem Centstück markiert werden (dies ist für die genaue Platzierung eines Quersteges immens wichtig)

*Die dorsale Hufwand (Hufrücken, Zehenwand) sollte mit einem an der Haarlinie beginnenden Metalldraht nach unten markiert werden.

*Der Kronsaum wird am besten auch der Haarlinie entsprechend rundherum markiert.

Wichtig ist das gründliche Reinigen des Hufes vor dem Röntgen damit keine Steinchen oder Dreck das Bild stören.

Zum markieren kann man wunderbar Lötzinn nehmen, damit lassen sich auch die Strahlfurchen bei bestimmter Fragestellung warum geröntgt wird auslegen.
Bitte keine Metallhaltigen Klebebänder benutzen!!

Die meisten TÄ sagen das das wegen der heute guten Aufnahmequalität nicht erforderlich ist was so nicht ganz stimmt.
Ein Röntgenbild mit Marierungen hilft nämlich nicht zuletzt auch eine Senkung klar zu erkennen und auch dem HS der danach die Hufe bearbeiten soll.

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Ja, die sechs Parameter sollten reichen um sich einen Status Quo zu verschaffen.
Am besten besprichst du dich bei Terminanfrage zum EMS/ECS Profil mit dem TA ob er eine Zentrifuge mitbringt um den Anforderungen an das erforderliche Procedere gerecht zu werden oder ob er bitte vorab stabilisierte Röhrchen (Trasylol) beim Labor bestellt.

Ein zehenoffenes Eisen braucht dein Pferd nicht zwingend, entscheidend ist die jetzt wirklich optimale Hufzubereitung vor dem neuen Beschlag und das am besten nach einem aktuellen Röntgenbild.

Auf den von dir eingestellten RöBis bin ich etwas erstaunt das man insbesondere vorne links den Huf noch durch Trachtenerhöhung steiler gestellt und somit den Druck auf die Hufbeinspitze erhöht hat.
Besser ist immer vor dem Cast (eingipsen) die Hornkapsel physiologisch und Hufbeinparallel soweit das möglich ist zu bearbeiten.
Wenn dazu ein kürzen der Trachten erforderlich ist würde man diese Absenkung mit einem Keil wieder ausgleichen um keinen vermehrten Zug auf die tiefe Beugesehne zu riskieren.
Klingt paradox aber ist für den Huf um ihn im Bestreben gesund in Anbindung herunter wachsen zu wollen zu unterstützen manchmal unerlässlich, HIER kannst du das nochmal bebildert ganz gut nachvollziehen.

Schade das der zehenoffene Beschlag und drastisch gekürzter Zehe erst soviel später angebracht wurde, das hätte deinem Pferd früher gemacht viel Leid ersparen können.

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Vielen Dank für deine Mühe :-)

Ich glaube jetzt ist das meiste relativ klar.
Das Blutbild kann ja unabhängig vom Röntgen erfolgen oder?
Da bei uns der Schmied erst da war würde ich bis zum nächsten Termin warten. Der ist allerdings erst Ende September. Da macht das Röntgen ja jetzt noch keinen Sinn.
Ist ein Tag vor HI Termin in Ordnung?

Und wie häufig lasst ihr das Blut checken und macht Rontgenbilder?
Also wenn kein Schub mehr kommt zur Kontrolle?

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Diskussion Janosch


„Wenn dein Pferd einen Fehler macht, so suche die Ursache bei dir.
Und solltest du sie nicht finden, dann suche gründlicher.“


Egon von Neindorff
1923-2004


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