Die Lyme-Borreliose, zum ersten Mal in 1977 (1) von Steere u.A. beschrieben,wurde gekennzeichnet als eine Krankheit, die durch den Stich von Ixodes Zecken übertragen wird (2). Burgdorfer, Barbour und Kollegen haben dann den Erreger, eine Spirochäte die jetzt bekannt ist unter dem Namen Borrelia burgdorferi, isoliert (3). Es wurde klargestellt, dass die Spirochäte übermittelt wird von mehreren unterschiedlichen Ixodes Zecken, inkl. Ixodes dammini, I. ricinus, I. pacificus and I. persulcatus (4). Borrelia burgdorferi ist identifiziert worden in Stechfliegen/ Bremsen und die mögliche Übertragung von B. burgd. durch solche Fliegen ist anekdotisch erwähnt worden (5,6). Dieser Bericht beschreibt einen Fall von Lyme-Borreliose verursacht durch eine Stechfliege.
Am 10. Juli, 1989, während er ohne Hemd am Joggen war, wurde ein 42-jähriger Mann aus Old Lyme in Connecticut, ein Gebiet mit endemischer Lyme-Borreliose, belästigt von einer großen Fliege, die er als Hirsch- oder Pferdefliege einschätzte. Nachdem er erfolglos versuchte sie wegzuschlagen, wurde er von der Fliege mehrere Male auf den rechten Seite seiner Brust gestochen. Die Stiche waren sofort schmerzhaft. Die Gegend um den Stichen war über ein bis zwei Tage geschwollen; dann klang die Schwellung ab.Der Patient war sich keinerlei Zeckenbisse in den vorherigen 3 Monaten bewusst.Am 23. Juli stellte er sich mir vor mit dem klassischen Erythema migrans rundum die Stichstelle, mit Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Fieber, Muskel-schmerzen, Gelenkschmerzen und Müdigkeit.
Der Patient hatte einen Temperatur von 37.2 °C und einen Puls von 76/Minute. Die Untersuchung ergab einen 16x11cm roten Fleck (Erythema migrans) an der rechten Brustseite,mit verschiedenen kleinen bläschenartigen Stellen in der Mitte als Folgeerscheinung der Fliegenstiche. Es wurden keine lokale Adenopathie und keine Herz-, Gelenk- oder neuralgische Abnormalitäten gefunden. Als Diagnose.wurde Lyme Borreliose gestellt und es wurde eine Behandlung angefangen mit Amoxicillin (3 x 500 mg/Tag) kombiniert mit Probenecid (3 x 500 mg/Tag) über 10 Tage. Während der ersten Nacht nach Behandlungsanfang hatte der Patient eine Jarisch-Herxheimer Reaktion mit Fieber und Verschlimmerung der Kopfschmerzen und der Myalgien (Muskelschmerzen). Bei den Nachkontrollen am 10. und 30. Tag zeigte er keine Symptome mehr und blieb seitdem gesund.
Während der akuten Phase und bei den Nachkontrollen. wurden Antikörper-Titer gegen B. burgdorferi bestimmt mittels E(nzyme)L(inked)I(mmunosorbent)A(ssay)-Tests. Diese Analysen bestätigten einen mehr als vierfachen Anstieg der Antikörper gegen Borr.burg.(siehe Tabelle 1). Resutate von anderen Labortests waren innerhalb des Normalbereiches.
http://www.lymenet.de/literatur/luger.htm
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