Joseph J. Burrascano Jun., Dr.med.
139 Springs Fireplace Road
East Hampton, N.Y. 11937
USA
Übersetzung
Regina Erbel-Zappe, Dipl.-Übers.
Helmut A. Zappe, Dr.rer.nat. Dr.med.
Sektion Allgemeinmedizin
Universität Heidelberg
Bergheimer Straße 147
D-69115 Heidelberg
Deutschland
Tel: (0 62 21) 56 52 13
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cn6@ix.urz.uni-heidelberg.de.
Revidierte Fassung März 1998
A EINLEITUNG
Die nun vorliegende 11. Ausgabe der Richtlinien wurde gegenüber der vorhergehenden völlig überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Sie wurde auf der Grundlage der Ausgabe des Vorjahres erstellt, so daß meine Stammleser sich schnell zurechtfinden können.
In der Einleitung der letzten Ausgabe war die Rede davon, daß Diagnostik und Therapie in ein neues Stadium getreten sind. Anfängliche, noch grobe Verfahrensweisen wurden durch neuere ersetzt, wobei ein besserer Kenntnisstand, größere Erfahrung und gesunder Menschenverstand zunehmend einfließen. Mehr und mehr Symptome oder Symptomgruppen werden der Borreliose zugeschrieben, und die Behandlungsempfehlungen hinsichtlich Medikament und Dosierung haben sich geändert. Das Vorkommen seronegativer und chronisch persistierender Infektionen wurde bestätigt sowie die Möglichkeit von Rückfällen und Behandlungsversagen. An all dem hat sich nichts geändert. Neu hinzugekommen sind in dieser Ausgabe verbesserte diagnostische Tests, überarbeitete diagnostische Vorgehensweisen, eine aktualisierte Liste von Symptomen, neue Anwendungen älterer Antibiotika und neue Ansätze zur Symptomanalyse und Behandlung.
Zu den neueren Entwicklungen gehört, daß jetzt einigermaßen empfindliche und hochspezifische Borrelia burgdorferi-Antigen-Tests im Handel erhältlich sind, wie etwa ein direkter Antigentest und die Polimerase-Kettenreaktion (PCR). Diese sind ein eindeutiger Fortschritt bei der Überprüfung von seronegativen Patienten oder von Patienten, bei denen die Therapie nicht angesprochen hat bzw. die einen Rückfall erlitten. Die Positronen-Emissionstomographie des Gehirns, so sie von erfahrenen Radiologen mit hochauflösenden Geräten durchgeführt wird, kann charakteristische Auffälligkeiten bei der Borreliose-Enzephalopathie darstellen. Dies hilft nicht nur bei der Differentialdiagnose, sondern kann auch, vor und nach Gabe von Acetazolamid durchgeführt, dazu beitragen, den Gebrauch von gefäßerweiternden Substanzen zu validieren, was einige kognitive Symptome erklären könnte. Der Kipptischtest ist ein weiteres hilfreiches Verfahren, mit dem man wie beim Chronischen Müdigkeitssyndrom feststellen kann, ob eine Erhöhung des Blutvolumens und die Gabe von Betablockern die Müdigkeit lindern und das Durchhaltevermögen verbessern können.
http://www.ariplex.com/lyme/lymburg1.htm