Irrtümer über Zecken
Die sechs häufigsten Irrtümer über Zecken
Nach wie vor kursieren viele falsche Vorstellungen von Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheiten.
1. Zecken fallen von den Bäumen.
Zecken lassen sich nicht von Bäumen fallen. Sie warten im Gras, im Unterholz und in Büschen auf Warmblüter, die die Zecken im Vorbeigehen abstreifen.
2. Vor allem Jäger und Forstarbeiter sind von einer Ansteckung mit FSME gefährdet.
90 Prozent der FSME-Infektionen ziehen sich die Patienten bei Freizeit-Aktivitäten zu (Gartenarbeit, Campen, Wandern usw.).¹
3. Die Krankheit kommt nur im Frühsommer vor.
Die meisten Erkrankungen werden hauptsächlich in den Monaten April bis Juli gemeldet.
4. Bei uns besteht kein Risiko durch Zeckenstich.
In ganz Deutschland können Zecken die Lyme-Borreliose übertragen (keine Impfung möglich). FSME-Übertragungen werden vor allem in Süddeutschland beobachtet. Allerdings beobachtet man in den letzten Jahren eine Ausweitung der Risikogebiete nach Norden hin. Ob eine Person gefährdet ist, hängt jedoch nicht nur von ihrem Wohnort, sondern auch von ihrer Mobilität und ihrem Freizeitverhalten ab.
5. Mit der richtigen Kleidung kann ich mich schützen.
Im Prinzip halten Gummistiefel und lange Hosen Zecken ab oder zumindest auf. Sicheren Schutz kann Kleidung allein jedoch nicht gewähren. Zecken können eine ganze Zeit herumkrabbeln und nach einer geeigneten "Stichstelle" suchen.
6. Rechtzeitiges Entfernen der Zecke reicht aus.
FSME-Viren können schon unmittelbar nach dem Stich übertragen werden. Von Borreliose-Erregern nimmt man an, dass die Übertragung erst nach längerem Saugen erfolgt. Allerdings gibt es auch hierbei Hinweise auf Infektionen innerhalb kürzerer Zeit. Anscheinend spielt hier auch die Technik der Zeckenentfernung eine Rolle. Neue Untersuchungsergebnisse lassen vermuten, dass eine schnelle und sachgerechte Zeckenentfernung evtl. auch gegen FSME-Erkrankungen helfen könnte. Wissenschaftler gehen davon aus, dass FSME-Viren während des Saugaktes der Zecke eine starke Vermehrung in den Speicheldrüsen durchmachen. Hierdurch steigt mit der Saugdauer auch die Viruslast, die auf den Menschen übertragen wird. Während im Freiland gefangene Zecken aus dem östlichen Bayern eine Durchseuchungsrate von ca. ein bis zwei Prozent aufwiesen, konnte man im gleichen Gebiet bereits bei fast jeder zehnten Zecke FSME-Viren nachweisen, die am Menschen bereits gesogen hatte.
Quelle
http://www.zecken.de/fsme/alles_ueber_z ... 2&subnav=6