ELISA und IFT
Die serologischen Methoden ELISA und IFT erlauben die Aussagen
a) Es sind keine Antikörper vorhanden, oder
b) Es sind Antikörper vorhanden.
Bei diesen Untersuchungsmethoden können Kreuzreaktionen mit verwandten Erregern oder unspezifische Reaktionen auftreten und zu falsch positiven Ergebnissen führen. Daher sollte um endgültig Klarheit zu schaffen der Westernblot oder Immunoblot als Bestätigungstest durchgeführt werden.
Westernblot
Beim Westernblot werden die einzelnen Proteine des Erregers aufgetrennt und die Immunreaktion gegen jedes einzelne Antigen bestimmt. Jede einzelne Bande stellt die Antikörperantwort gegen das hier befindliche Protein dar. Die unterschiedlichen Banden haben hierbei unterschiedliche Bedeutung. Die Proteine werden entsprechend ihrem Molekulargewicht in kDa unterschieden. Will man mit dem Westernblot frische und ältere Infektionen differenzieren geschieht dies ebenfalls durch die Antikörperklassen IgM und IgG.
Bedeutung der Proteinbanden:
100 kDa, 94 kDa und 83 kDa
IgG Antikörper gegen dieses Protein sind spezifisch werden vor allem in der Spätphase der Infektion gefunden
75 und 66 kDA
wenig spezifisch, Antikörper gegen diese Proteine treten auch bei anderen Infektionen auf
60 kDa
wenig spezifisch, Antikörper gegen diese Proteine treten auch bei anderen Infektionen auf
58 kDa und 47 kDa
wenig spezifisch, Antikörper gegen diese Proteine treten auch bei anderen Infektionen auf
41 kDa Flagellin-Protein
Antikörper gegen dieses Protein finden sich bei einem sehr hohen Prozentsatz aller Borrelien –Infektionen schon im Frühstadium der Erkrankung. Antikörper gegen dieses Protein treten aber auch bei anderen Infektionen mit Spirochäten und begeißelten Bakterien auf.
39 kDa (Bmp A)
Antikörper gegen dieses Protein sind hochspezifisch und lassen sich im gesamten Krankheitsverlauf nachweisen.
37 kDa
Antikörper werden als spezifisch angesehen.
34 kDa (Osp B) und 31 kDA (Osp A)
Antikörper gegen beide Proteine sind hochspezifisch treten erst im späteren Erkrankungsstadium auf. Für Osp A (31 kDa) sind eine Reihe unterschiedlicher Serotypen bekannt.
29/28 kDa (Osp D)
Die Spezifität ist hoch. Antikörper dagegen sind nur schwach ausgeprägt und treten nicht immer auf.
25 kDa und 21 kDa (Osp C)
Antikörper gegen beide Proteine sind sehr spezifisch. Antikörper gegen diese Proteine erscheinen sehr früh nach einer Infektion.
18 kDa
Antikörper sind wahrscheinlich spezifisch und treten vor allem in der Spätphase auf.
Interpretation des Westernblots
Das Ergebnis eines Immunoblots ist dann als positiv zu bewerten, wenn Antikörper gegen mindestens zwei hochspezifische Proteine nachgewiesen werden. Bei Nachweis von Antikörpern gegen nur ein hochspezifisches Protein handelt es sich um ein fragliches Ergebnis. In diesem Fall ist der Blot mit einer zweiten, 14 Tage später entnommenen Serumprobe zu wiederholen.
Für die Interpretation des IgM-Westernblots sind vor allem die frühen Banden 41 kDa (Flagellin), 39 kDa (BmpA und 25/21 kDa (Osp C) von Bedeutung. Generell sollten bei der Gesamtbeurteilung der Borrelien Westernblots nicht nur die Art und Anzahl sondern auch die Stärke der Banden in die Bewertung mit einbezogen werden.
Verfasser: ZeckLab, Dr. Liebisch, 30938 Burgwedel
http://www.zecklab.de/Informationstexte ... eliose/bor reliose.html