Neurologische Ausfälle treten oft erst Monate nach dem Zeckenstich auf. Dann ist die Ursache längst vergessen
Wochen bis Monate nach einem Zeckenstich kann die Borreliose in das zweite Stadium eintreten. Typische Krankheitserscheinung ist das Bannwarth-Syndrom oder auch Meningoradikulitis oder Meningoradikuloneuritis. Neurologischen Symptome können äußerst vielfältig sein. In den meisten Fällen erinnern sich die Betroffenen nicht mehr an einen Zeckenstich, oder auch an andere Symptome einer Borreliose, wie sie in einem früheren Krankheitsstadium auftreten, z. B. das Erythema migrans. Häufig liegen zwischen den ersten Krankheitserscheinungen und den ersten neurologischen Ausfällen Monate.
Gesichts- und Augennerven sind häufig betroffen
Das Bannwarth-Syndrom ist gekennzeichnet durch eine Entzündung in den feinen Wurzel der Gehirnnerven. Je nachdem, welcher Bereich betroffen ist, können die Krankheitserscheinungen unterschiedlich sein. Häufig betroffen sind der Nervus facialis, das ist der Gesichtsnerv, der für die Mimik verantwortlich ist. Die Betroffenen leiden unter Gesichtslähmungen. Auch der Nervus abducens, der für die Augenbewegungen und die Motorik der Pupillen zuständig ist, kann betroffen sein. In der Regel sind die Ausfallerscheinungen nur auf einer Seite zu beobachten
Häufig treten heftige Schmerzen im Rumpf oder in den Extremitäten auf. Es kann auch zu Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheitsgefühlen, Sensibilitätsstörungen etc. kommen. Diese Beschwerden werden oft mit mit einem Schulter-Arm-Syndrom, einem Ischias-Syndrom, einem Karpaltunnel-Syndrom oder einem Bandscheibenvorfall verwechselt. Sie werden bei Belastung schlimmer. Im Spätstadium kann es, besonders an Armen oder Beinen zu völligen Lähmungserscheinungen kommen
Schmerzmittel und nichtsteroidale Antiphlogistika sind wirkungslos
Ein wichtiges Kennzeichen dieser Krankheitserscheinungen ist, dass normale Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente (ohne Kortison), wie sie häufig für entsprechende Beschwerden verordnet werden, beim Bannwarth-Syndrom wirkungslos sind. Da sich die Betroffenen oft nicht an einen Zeckenstich erinnern, kann das für den Arzt ein wichtiger Hinweis auf eine Borrelien-Infektion sein.
Laboruntersuchungen sichern die Diagnose
Gesichert wird die Diagnose aber erst durch den Nachweis der Borrelien-Infektion. Das kann durch eine Antikörperbestimmung aus dem Liquor oder dem Blutserum geschehen.
Therapie mit Antibiotika.
Die Therapie mit Antibiotika richtet sich nach den Therapieempfehlungen im Stadium II der Borreliose,
http://www.medizinfo.de/waldundwiese/bo ... nwarth.htm