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Bilder: dick gefüttert-krank gefüttert! Hier findet der Reheneuling allererste Informationen zum Thema: Mein Pferd hat Hufrehe, und nun?
Was man bei der Diagnose erleben kann!- teures Lehrgeld!
09.05.2009, 18:54
Leider eine eher alltägliche Situation: Pferd hat einen Reheschub - Tierazt kommt. - Tierarzt sieht ein megafettes Pferd, Zitat: das Pferd hat Cushing! ah ja -Tierazt nimmt Blut ab und untersucht alles notwendige, vor allem auf Cushing - mit einem Besuch, ohne Zentrifuge.... - Tierarzt macht RöBis ohne Markierung und sagt o.B. (Schmied erkennt an allen 4 Hufen Hufrehe!) - die Ergebnisse sind da, TA sagt: kein Cushing, kein EMS, Pferd ist kerngesund! schön wäre es
Untersucht wurde: der normale Glukosewert im Blut und der normale Kotisolwert!
Ich kann leider nur nahelegen: nehmt die Tipps ernst. Mit einem normalen Blutbild kann man keine Insulinresistenz, kein Cushing und kein EMS diagnostizieren! RöBis ohne Markierungen lassen zwar meist Rotationen erkennen, bei einer Senkung kann man dann nur noch raten ob eine vorliegt oder nicht.
Das Geld für solch eine Situation kann man getrost als "teures Lehrgeld" ad acta legen.
Und es ist ja nicht nur das Geld für den TA-Besuch, sondern auch noch für den nächsten Reheschub, weil man nicht weiß, wie und was man überhaupt behandeln kann/muss.
Und manchmal ist der nächste Reheschub ja nun mal leider auch der letzte...
Allerdings muss ich auch sagen, dass die Diagnose IR bei Gordon auch nur durch Eigeninitiative (und Hilfe durch Freunde) gestellt wurde. Zum Glück hat mein TA aber mein Internet-Schlau-Wissen nicht einfach abgetan, sondern war immer freundlich, offen, hilfsbereit und hat alle meine Wünsche erfüllt und mich trotzdem noch beraten, was ER jeweils von der Sache hält und ich konnte dann hinterher entscheiden, wie ich es nun haben will. Habe es allerdings auch immer begründet.
Was ich aber zum Thema noch beitragen kann:
Die Laborergebnisse bei Blutuntersuchungen sollte man sich immer kopieren lassen. Auch da erlebt man Überraschungen. Da wurden beauftragte Untersuchungen gar nicht gemacht ("Alles in Ordnung"), oder Tiefkühlware kam aufgetaut im Labor an, oder die Menge desSerums reichte für bestimmte Untersuchungen nicht aus. Also nie nur mündlich sagen lassen, immer die Liste des Labors als Kopie oder Fax schriftlich geben lassen. Außerdem hat man dann gleich was "für die Unterlagen".
Glücklicherweise hat die Besi sofort das Hufrehe Notfallprogramm eingeleitet und dabei bleibt es auch. Vor der Blutabnahme, dass Pferd steht leider nicht direkt hier und nicht bei der Besi (45 Minuten werde ich aber hoffentlich in Kürze in Angriff nehmen können), habe ich alle Infos rübergebracht, ich habe gesagt, dass das Pferd zum Einen weder auffällig für Cushing ist, noch das die Testverfahren so einfach sind und ich halt nicht glaube, dass richtig getestet wird.
Das Positive: ihr junges Pferd profitiert von der Fütterung und dem Haltungsmanagement jetzt schon mit!
bei einem eindeutigen Cushing-Pony in der Nachbarschaft hat der TA einen Cushing-Test abgelehnt, mit der Begründung, das Pony sei ja sowieso schon so alt und das lange Fell wäre doch praktisch, dann wäre das Pony vor Mücken und Bremsen besser geschützt Mein Apell, man könnte dem Pony mir Pergolid vielleicht noch helfen blieb unerhört (wel lder TA hat ja gesagt...) . Das Pony wurde ein paar Wochen später wegen einem Hufreheschub eingeschläfert.
Na super . Wenn ich sowas höre, dann schäme ich mich meines Berufes (TAH) und bin froh, daß ich aus dem Zirkus ausgestiegen bin, obwohl mir der Job ansich immer sehr viel Spaß gemacht hat.
Aber das gleiche erlebe ich gerade hautnah bei der Stute meiner Freundin. Geschwollenes Euter, seltsamer Ausfluss aus der Scheide, Milcheinschuss, ganz miserabler Fellwechsel mit kahlen Stellen, Pferd hat leicht zugelegt. TÄ wollte garnichts machen (wollte immer mit Kollegen sprechen, hat sich aber nie wirklich zurückgemeldet), meine Freundin bestand auf Blutabnahme mit Werten, die sie sich selbst rausgesucht hatte. Letztes Telefonat bestand in der Aussage, daß alle Werte in Ordnung seien und sie froh sein könne, daß sie ein so gesundes Pferd habe. Die Stute sei halt schon alt (21 Jahre, Arabermix) und da müsse man halt mit solchen Sachen leben .Das Euter sollte man einfach ignorieren.......
Nun warten wir gespannt auf die zugeschickten Werte und dann will sie mal eine zweite Meinung haben. Das Fell ist gut nachgewachsen, aber Reste vom Winterfell zeichnen sich halt immernoch ab.
Re: Was man bei der Diagnose erleben kann!- teures Lehrgeld!
18.05.2009, 12:54
Wie erwartet hat es sich um einen normalen Blutcheck gehandelt - die "Testverfahren" waren wie erwartet eine Basiscortisol- sowie Blutglukosemessung.
Hier dann der "Rehebeschlag"!
DSC00855 Hufgrößer.jpg
DSC00857 Hufe.jpg
DSC00852 Hufekleinf.jpg
Und ja, das was man sieht ist leider traurige Wirklichkeit! Als Rehehufbehandlung wurde nur der Huf vorne abgehackt und der normale! Beschlag vorgesetzt! Dieses Pferd ist absolut nicht in der Lage über den Huf abzurollen. Es versteht sich von selbst dass weder ein Steg noch eine Polsterung vorhanden ist.
Re: Was man bei der Diagnose erleben kann!- teures Lehrgeld!
19.05.2009, 09:47
Ich fasse es wirklich nicht! Aber sich selber zu informieren macht ja Mühe und das was man dann so alles liest - viel zu umständlich durchzuführen und wird ja alles nur so aufgebauscht. Sie haben tausend Ausreden - mir tun da immer nur die Tiere leid. Wie geduldig sie alles mitmachen, Schmerzen ertragen und noch freundlich und lieb zum Menschen sind. Den Menschen fehlt oftmals wirklich eine Tracht Prügel, damit sie endlich wach werden!
Meine TÄ hat sich bei mir damals mit Floh auch nicht quergestellt, sondern sich sehr bemüht. Habe aber in einem anderen Fall von der gleichen TÄ ziemlich negatives gehört (beim Shetty sollte sie die Zähne kontrollieren, da kam der Spruch: Der fette Kerl soll Zahnprobleme haben (auch Reheshetty, kommt nur sehr dosiert auf die Wiese)? Die Besitzerin hat sich da nicht durchgesetzt. Hätte sie bei mir nicht gemacht, da hätte sie trotzdem nachgesehen!) Ich glaube, da es auch nur Menschen sind, spielt leider auch die Tagesform eine Rolle (sollte ja nicht so sein). Aber man muss schon wissen, was man will und sich vorab informieren. Ich persönlich hasse es, wenn man mich blöd sterben lässt. Und wir alle werden ja durch Informationen nicht dümmer, oder?