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 Betreff des Beitrags: Immer wieder Reheschübe?
BeitragVerfasst: 10.10.2009, 07:19 
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Eine schöne Frage die das Kernproblem trifft:
sabinek hat geschrieben:
Ist das normal, dass Rehe immer wieder kommt? Wie schrecklich... Kann man das nicht ausheilen? Und dann, falls Ursache bekannt, diese beheben und auf die Vermeidung der anderen üblichen Auslöser achten?


Und genau dies ist ein MUSS um dem Pferd wirklich zu helfen und nicht ein Leiden ohne Ende zu gestalten:

-> Haltung umstellen
-> Ursachenforschung
-> den Auslöser erkennen
-> Medikamentös behandeln wo dauerhaft nötig


Und dann gibt es häufig eine gute Chance wieder ein leistungsfähiges "gesundes" oder gesund gehaltenes Pferd zu bekommen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Immer wieder Reheschübe?
BeitragVerfasst: 10.10.2009, 18:46 
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Ok, danke! Ich hatte gehofft, dass es so ist!

Aber, wie ich schon beim Lesen in mehreren Beiträgen/Tagebüchern mitgekriegt habe, wird Rehe offensichtlich nicht immer sofort erkannt?

Kann es sein, dass sehr oft Pferde von Reitanfängern oder Anfängern in Sachen Pferdehaltung Rehe kriegen? Die von Haus aus keinen Plan haben wie ein Pferd gehalten und ernährt werden muss und geschweige denn ein Rehe-Pferd? Kommt mir irgendwie so vor...

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 Betreff des Beitrags: Re: Immer wieder Reheschübe?
BeitragVerfasst: 10.10.2009, 19:40 
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Na ich weiß net..ob es nur bei Neulingen, die keinen Plan haben, öfter vorkommt...ich glaub mal nicht.

Diejenigen ,die erst mal keinen Plan haben von Haltung und Fütterung holen sich ja auch Ratschläge von erfahren , oft die Stallbesitzer...und halten und füttern dann auch nach bestem Gewissen. Sie wissens ja nicht anders.
Allgemein ist da auch das Wissen um diese Krankheit noch lange nicht durchweg bekannt.

Wenn man zum ersten Mal mit Hufrehe konfrontiert ist, verlässt man sich auch auf TA und Hufschmied. Und da musst ich nun öfter mal hören und lesen, dass es unter diesen Leuten sogar wenige gibt, die richtig Ahnung davon haben..und Behandlung und weitere Fütterungs- und Haltungsempfehlungen aussprechen, die nicht gesund für Rehepferde sind...und oftmals dann kurz danach wieder Schübe auftreten.

Ich denke, auch die erfahrenen Pferdehalter sind vor Hufrehe nicht geschützt...auch das hab ich erlebt. Im alten Stall hatte die Stute vom SB auch ne Rehe..und das war ein Mensch, der schon seit Kindheitsbeinen mit Pferden zu tun hatte..und vorher nie ein Rehepferd hatte (aber gerade da wär es ein Paradebeispiel für zuviel Futter und keine Bewegung gewesen...muss mich da grad wieder aufregen)....

Im neuen Offenstall gibt es auch Rehepferde..und da ist die SB auch eine erfahrene Pferdebesitzerin, die Pferde werden dort auch langsam angeweidet, ...keine Zusatzfutter und es gibt auch eine Weide mit extra Ansaat für Rehepferde..und trotzdem waren dieses Jahr zwei Pferde betroffen, eines davon ein Schulpferd, das auch freizeitmäßig im Gelände geritten wird....

Irgendwie regiert aber in den meisten Pferdehalterköpfen das Muster, dass die Tierchen ja nichts zu fressen haben, wenn sie nur Gras und Heu bekommen...dann muss ja was dazu gefüttert werden.... :roll: Sie sehen zwar, dass die Pferde immer dicker werden....reduzieren aber das Futter nicht....so nach dem Motto:::: "Hilfe, mein Pferd ist zu dick, was kann ich füttern, damit es abnimmt"........regt mich immer wieder auf...

Allgemein würd ich aber sagen, dass auch die TÄ und Hufbearbeiter mehr Wissen an die Pferdehalter bringen sollten...denn das sind diejenigen, an die sich die meisten Pferdebesitzer halten, wenn es Probleme gibt...und wenn da schon nicht richtig informiert wird...ist es schwer, von außen her glaubhaft zu machen, wie es richtig sein sollte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Immer wieder Reheschübe?
BeitragVerfasst: 10.10.2009, 20:21 
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hinzu kommt, dass dick und rund als schön empfunden wird.
Und auch erfahrende Pferdehalter machen sich oft kaum gedanken um die Fütterung. Warum auch, es gibt ja (bisher) keine Probleme. Und die Pferde beschweren sich nicht, wenn sie viele Leckereien bekommen.
Erst wenn es zu spät ist, wird nachgedacht und hoffentlich auch entsprechend gehandelt.

Hier ist einfach viel Aufklärung nötig.

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 Betreff des Beitrags: Re: Immer wieder Reheschübe?
BeitragVerfasst: 12.10.2009, 08:56 
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Ausserdem ist ja nicht immer "dick und rund" dafür verantwortlich.

Meine Sinah (war auch damals schlank und trainiert und im Sport) hat Rehe nach ner Medikamentengabe bekommen, Antibiotika.

Zu der Zeit hatte ich selber auch schon seit über 25 Jahren Pferde und mich auch schon sehr mit dem Thema Fütterung auseinandergesetzt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Immer wieder Reheschübe?
BeitragVerfasst: 12.10.2009, 09:42 
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@ Elke Das ist richtig, macht allerdings aber auch eher mit der Belastungsrehe den geringeren Anteil aus.

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 Betreff des Beitrags: Re: Immer wieder Reheschübe?
BeitragVerfasst: 12.10.2009, 09:59 
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Da hast Du wohl vollkommen Recht!

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 Betreff des Beitrags: Re: Immer wieder Reheschübe?
BeitragVerfasst: 12.10.2009, 16:25 
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Wer war das noch, dessen Pferd aufgrund Verwurmung Rehe gekriegt hat?

Aha, ok, also beim Gros der Rehekranken ist doch wohl Ursache falsche Fütterung.

So wie sich das anhört, ist wohl keiner davor gefeit? Wenn Elke´s Sinah das auch kriegen konnte?
Aber Kleinpferde sind wohl grundsätzlich gefährdeter? Ich kann mich bei Warmblütern nur an einen Fall erinnern in meinem damaligen Reitstall, das liegt allerdings schon ca. 15-20 Jahre zurück. Das waren 2 Dressurpferde, typischer Fall von Überfütterung. Jeden Tag nach dem Reiten einen ganzen Eimer Allesmögliche in die Futterkrippe, Müsli, Karotten, Bananen. Und die eine Stute hatte in Nullkommanix Hufbeinsenkung und musste nach ein paar Tagen entsetzlichen Leidens eingeschläfert werden - ein hochtalentiertes M/S-Dressurpferd. Der Wallach war erst besser dran und sah nach wiedergesundwerden aus, wurde aber - als Ersatzdiät - jeden Tag mit ca. 1/2-1 Sack voll Karotten gefüttert und hat das natürlich früher oder später dann auch nicht überstanden....

Komisch, das ist solange her, aber ich hab´s noch genau vor Augen... Ganzganz schrecklich war das...
Alle im Stall haben die Besitzerin gewarnt - erst dass die Pferde zu fett sind und dann, dass sie wirklich so gut wie 0-Diät machen muss und die Karotten zu viel sind.

Hier muss ich eins mal sagen:
Ich bewundere Euch wirklich alle, die das mit ihren Pferden durchgemacht haben. Sein Pferd so leiden zu sehen und so wenig tun zu können ist wirklich schlimm. Und dann noch nicht sicher sein, ob die hinzugezogenen Fachpersonen das Richtige tun!

Aber das ist man ja nie - weder bei TA noch bei HS - wenn man sich nicht selber schlau macht und alles hinterfragt...

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 Betreff des Beitrags: Re: Immer wieder Reheschübe?
BeitragVerfasst: 13.10.2009, 05:54 
sabinek hat geschrieben:
Wer war das noch, dessen Pferd aufgrund Verwurmung Rehe gekriegt hat?

Aha, ok, also beim Gros der Rehekranken ist doch wohl Ursache falsche Fütterung.



Zur Frage der Verwurmung: das ist Ultra. Wobei auch da ja ev. auch das inzwischen vermutete Cushing-Syndrom bei der Rehe eine Rolle gespielt haben könnte (meine persönliche Meinung/Vermutung).

Bzgl. der Fütterung sehe ich das eher so, daß viele Pferde die Disposition für die Primärerkrankung in sich tragen und die falsche Fütterung der Tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen bringt. Ich selbst habe mein Pferd jahrelang falsch gefüttert. 24 h-Weide, Silage, Müsli und dafür zu wenig Bewegung. Er war immer schneckenfett und hat weder EMS/IR noch Rehe bekommen. Natürlich hast du insofern Recht, daß wenn man von vornherein richtig gefüttert hätte, die Primärerkrankung vielleicht niemals ausgebrochen wäre. Denn, wer weiß schon, ob sein Pferd an EMS/IR erkranken wird. Es steht ja nicht dran.

Beim Cushing-Syndrom ist es der aus dem Gleichgewicht geratene Stoffwechsel, der die Rehe auslösen kann. Da hast Du es oft, daß die Pferde gewichtstechnisch eher am unteren Limit sind. Hier sehe ich es so, daß viele TÄe inzwischen auch dafür den Blick bekommen haben und auch öfter mal bei Symptomen vor der Rehe die Diagnose stellen. Dadurch kann dann eine Rehe inzwischen teilweise vermieden werden. Dank der Aufklärung und Forschung.

Grundsätzlich haben meiner Meinung nach alle Rehetypen (Belastungsrehe ist ausgenommen) eins gemein: der Darm und der Stoffwechsel geraten durcheinander. Man muss schauen, woher das kommt und dann die richtige Therapie, sowie das weitere Vorgehen danach wählen. Bzgl. Elkes Sinah hat die Antibiose dem Darm böse mitgespielt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Immer wieder Reheschübe?
BeitragVerfasst: 13.10.2009, 15:51 
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Aha interessant.
Stoffwechsel- und Darmprobleme in allen Variationen werden immer mehr zum Thema bei allen Pferden - ziemlich schlimm und auch bedenklich.

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 Betreff des Beitrags: Re: Immer wieder Reheschübe?
BeitragVerfasst: 13.10.2009, 18:07 
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sabinek hat geschrieben:
Aha interessant.
Stoffwechsel- und Darmprobleme in allen Variationen werden immer mehr zum Thema bei allen Pferden - ziemlich schlimm und auch bedenklich.


Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass diese Probleme mehr werden, außer mehr thematisiert, was ich aber nicht schlimm oder bedenklich finde, sondern eher positiv bewerte. Früher sind solche Pferde nämlich einfach weiter verkauft worden, bestenfalls an jemanden bei dem sie einfach mehr Glück hatten, schlimmstenfalls an den Schlachter, denn wer will sich schon lange rumärgern. Heute ist man da dann doch ein Stück weiter, aufgeklärter und gibt nicht so schnell auf, sieht das Pferd auch nicht mehr nur als Sportgerät (wobei das schon noch genügend Menschen weiterhin tun).

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