Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Vielleicht magst du und mal das Alter deines Pferdes mitteilen und auch die bisher ermittelten Blutwerte sind von Interesse.
Empfehlenswert um eine Aussage über ein mögliches EMS, IR und Cushing treffen zu können ist das kombinierte EMS/ECS Gesamtprofil das ACTH, GGT, Insulin, Glukose, Triglyceride und Fruktosamine enthält.
Leider werden häufig Blutbilder gemacht und nicht zeitgleich
Insulin getestet das aber in Interpretation zur Blutglukose eines der wichtigsten Parameter ist um ein EMS/IR ausmachen zu können.Sollte das also nicht erfolgt sein kann ich nur dringend empfehlen das nachzuholen weil dies auch das Futtermanagement betrifft!!
Es wird oft ein Insulinresistentes Pferd als vermeintlich gesund durchgewinkt weil die Blutwerte zwar hoch aber innerhalb der Laborreferenz waren oder nur die Blutglukose aber nicht auch das Insulin bestimmt wurden.
Ponys, überhaupt Robustrassen und Spanier sind genetisch bedingt für eine IR veranlagt was ihnen in freier Wildbahn bei kargem Nahrungsangebot und ausgedehnter Wanderungen das Überleben sichert aber unter wenig moderater Bewegung und einem Übermaß an Futter (und das kann schon Heu aus den immer häufiger anzutreffenden Hochleistungs Grasäckern Ertragsflächen der Fall sein, Heu sollte unter 10% Gesamtzucker liegen!!) ins Krankhafte kippt.
Desweiteren interessieren wir uns für die Röntgenbilder (persönliche Daten zuvor schwärzen) und auch Huf und Körperbilder (gemäß der Anleitung im B meiner Signatur fotografiert) um uns ein umfassendes Bild der Situation machen zu können.
Dadurch das er einen Rehebeschlag bekommen und ich jetzt mal die rehegerechte Unterstützung des Beschlages voraussetze (das ist leider nicht selbstverständlich, wir haben hier schon auch von Kliniken angebliche Rehebeschläge gesehen die nicht annähernd förderlich sondern verschlimmernd waren) läuft er jetzt auch passabel.
M darf sich aber nichts vormachen und glauben das die Hufrehe überwunden und die Hufe wieder belastbar sind.
Das sind sie aber erst dann wenn der Huf bei optimaler Hufzubereitung und Hufunterstützung durch Beschlag/Polster/Hufschuhe o.ä. einmal gesund in Anbindung herunter gewachsen sind was i.d. Regel ein gutes Jahr dauert. Vorher sind sie lediglich Symptomfrei aber keinesfalls gesund und schon mal gar nicht belastbar!
Alles was an Belastung durch Scher und Fliehkräfte auf den Huf einwirkt (galoppieren, gehen auf huckelig gefrorenem Untergrund, Sprünge, longieren usw.) birgt die Gefahr von Nachrotation/senken und alles bisher Erreichte ist dann hinfällig.
Von daher lautet die Empfehlung neben optimierter Fütterung mit am besten aus einstündig gewaschenem Heu in abgewogenen Menge solange ein EMS oder eine IR (Insulinresistenz) nicht sicher ausgeschlossen werden kann beizubehalten.
Dazu ein Mineral, wir empfehlen hier das Allergo Vital weil es keinen Schnickschnack enthält, und fertig ist das Rehegerechte Futtermanagement.
Impfen und entwurmen würde ich trotzdem wobei beides ein gewisses Risiko darstellt solange der Stoffwechsel nicht ausreichend entlastet und anfälliger ist.
Ein
massiv verwurmtes Pferd hingegen wird mit Pech eine Intoxikation erfahren wenn man dann irgendwann WK gibt weil das Massensterben der Parasiten Gifte freisetzt.
Da aber bisher beides immer erfolgt ist wäre ein Vernachlässigen in der jetzigen Situation sicher vertretbar.
Praziquantel (Praziquantel ein Wurmmittel oft mit Moxidectin (Quest-Plus) kombiniert und Ivermectin (dh. Equimax, Zimecterin Gold) kann die Blutglukose signifikant erhöhen (im Tierversuch an Ratten nachgewiesen, beim Pferd fraglich) was bei einer metabolischen Hufrehe durch EMS/IR natürlich unerwünscht wäre.
Was sagt denn dein TA dazu?
Reiterlich nutzen würde ich dein Pferdchen erstmal nicht, allenfalls für Schrittspaziergänge in geradeaus Richtung um ihn vielleicht besser händeln zu können.
Hufrehe braucht eben Zeit und fachgerechte Hufunterstützung/Hufzubereitung sowie ein optimales Futtermanagement um Hufe gesunden zu lassen