Hallo,
ich versuche mal, in Kurzfassung wiederzugeben, was mir gerade so durch den Kopf geht.
Es geht um unser Pony. Er ist ein Pinto-Welshpony-Mix, 1,42 m groß, 19 Jahre alt. In unserem Besitz seit er 4 1/2 Jahre alt ist. Meine Töchter sind quasi mit ihm groß geworden. Er ist äußerst leichtfuttrig und braucht Futter scheinbar nur anzusehen, um dicker zu werden. Sein "Normalgewicht" liegt bei 360 kg. Beim letzten Wiegen hatte er aber schon 408 und er hatte nochmal etwas zugelegt. Er wird jedes Jahr mit größter Vorsicht angeweidet, also beginnend mit 10 Minuten 3 Tage lang und dann in kleinen Schritten gesteigert. Im Februar letzten Jahres haben wir ihn von 4 Eisen (weil wir auch gefahren sind) auf Barhuf umstellen lassen. Zum Ausreiten haben wir mittlerweile Hufschuhe.
Normalerweise sieht sein Futter wie folgt aus:
Im Winter 2 x 2,5-3 kg Heu aus engmaschigen Heunetzen, 250 g Müsli zum Untermischen von Bierhefe (30 g) und 1 EL Gelantine. Hin und wieder einen Löffel Mash. Das Müsli gibt es nach dem Reiten/der Bewegung. Ansonsten Stroh zur freien Verfügung.
Im Sommer Weidegang von 8.00 bis 16.00/18.00 h. Kraftfutter wie oben. Für die Nacht 1,5 kg Heu. Stroh zur freien Verfügung. Das was er im Sommer an Gewicht zugelegt hat, haben wir immer im folgenden Winter wieder abtrainiert.
Ach ja, aktuell steht das Gras auf unseren Weiden irgendwo zwischen knie- und hüfthoch und wird, damit sie es nicht alles zertrampeln, täglich portionsweise abgesteckt.
Im Dezember letzten Jahres ist er innerhalb unseres Stalles von einer "normalen" Box in den Offenstall umgezogen. Der wird bewohnt von einer leichtfuttrigen Isländerstute und damals einem Warmblut, 25 oder 26 Jahre alt. Dieser war ziemlich schwerfuttrig also wurde die Heumenge auf 2 x 4 kg erhöht. Der Effekt war, das unser Pony nicht abgespeckt hat, sondern genauso fett in die neue Weidesaison gestartet ist. Also haben wir (die Islandstutenbesitzerin und ich) schon die Weidezeit verkürzt.
Am 2. Juni rief mich dann meine Reitbeteiligung an, das Pony würde lahmen. Ich bin sofort hingefahren und in der Tat sah es etwas gediegen aus. Wenn sie antrabte schien es, als würde er mit den Vorderbeinen traben und hinten galoppieren. Nun hatten wir da gerade den Temperatureinbruch gehabt von ganz warm auf ziemlich kühl und Regen. Mein Eindruck: Der hat sich einen im Rücken "eingefangen" und das Wetter war bestimmt nicht gut für die Athrose. Also erstmal Back-on-Track-Decke drauf, anschließend Regendecke und 3 Tage lang je 1 Beutel Equipalazone. Wurde zwar besser aber nicht zufriedenstellend. Er "hoppelte" nicht mehr, aber er machte hinten beidseitig kurze Schritte und bewegte sich ungern. So ist er vor drei Jahren schon mal gelaufen. Da meinte die damals behandelnde Tierärztin, es wäre eine beginnende Athrose (geröngt hat sie aber nicht).
Derweilen habe ich unsere Tierheilpraktikerin und Ostheopatin angerufen. Die fand eine Blockade im Rücken und behandelte diese. In den Folgetagen lief er sich an der Longe linker Hand ein und vergrößerte die Schritte, während es sich rechter Hand verschlechterte. Die Ostheopatin kam wieder, hat nochmal alles abgescheckt und meinte, hier käme man nur mit bildgebendem Verfahren weiter. In Abstimmung habe ich aber wieder angefangen, Ingwer und Teufelskralle zu füttern.
Also habe ich mit unserem Tierarzt telefoniert und gebeten, er möge gleich sein Röntgengerät mitbringen, ich wollte eine vernünftige Lahmheitsdiagnostik haben.
Gut, der war nun am Montag da. Er hat das Pony laufen sehen. Auf Asphalt lieft er immer schon schlecht, deshalb haben wir ja auch Hufschuhe gekauft nach der Umstellung auf Barhuf. Seine Diagnose: Leichter Reheschub aufgrund beginnenden Crushings. Auf meine Frage, ob man diese Diagnose sicher nachweisen könne kam: Ja mittels eines Bluttests, könne er aber jetzt nicht machen, das Blut müsse sofort in die Zentrifuge, aber er müsse jetzt weiter. Also hat er ein Schmerzmittel und etwas entzündungshemmendes gespritzt. Ich bekam Metacom und PlantaDolor für die Folgetage. Er sollte nur Heu bekommen und nicht auf die Wiese, Box weich einstreuen. Bis Freitag, dann solle ich ihn an die Longe nehmen. Dann müsse er aber schon viel besser aussehen und wir würden dann das weitere besprechen.
Nun steht er also tagsüber allein im Offenstall (die Weide mit den anderen PFerde grenzt direkt an, er sieht sie also), der Stall ist weich eingestreut und er bekommt Heu - extra im Unterstand wegen der weichen Einstreu und nicht aus der Heuraufe, weil da ringsrum gepflestert ist. Allerdings hat er sich bereits Dienstag aufgeführt wie ein 3-jähriger. Sobald er mich sah flotten Fusses vom vorderen Tor zum hinteren (wo´s auf die Wiesen gehen würde), lauthals wiehernd, so nach dem Motto: Hallo, du hast da einen Fehler gemacht, ich stehe noch drinne. Hat er niemand gesehen, stand er allerdings seelenruhig am Heu und hat gemümmelt. Ansonsten scheint es ihm relativ egal zu sein, ob er auf weichem oder harten Boden steht.
Ich frage mich nun, ist das wirklich Rehe? Was mich dabei stutzig macht ist, daß er ja vom ersten Lahmen bis zum Tierarztbesuch noch über 14 Tage ganz normal sein Futter und den Weidegang gehabt hat. Hätte sich das ganze dabei nicht drastisch verschlimmern müssen? Und was mich furchtbar ärgert ist, das ich für einen „Verdacht auf …“ jetzt einen Haufen Geld bezahlt habe. Ich wollte eigentlich einen fundierten Befund haben.
Hier mal ein paar Bilder, die ich gestern Abend aufgenommen habe:
Vorne
Hinten
Vorne
Hinten rechts
Hinten links
Vorne links
Hinten links
Hinten rechts
Vorne rechts
Pony ganz
Pona Hals
Pony Schläfen
In der Hoffnung auf Antworten, liebe Grüße
Lollepony