Horsegirl95 hat geschrieben:
Ja genau. Es ist Acetylsalicylsäure. Er bekommt das jetzt schon seit 04.10. und macht bisher keinen Anschein, dass es ihm nicht bekommt. Aber würde man das denn auch gleich merken?
Bei Zimt hatte ich schon gehört, dass das auch nach hinten losgehen kann? Aber das Prascend kann ich ihm bestimmt mit einem Mini Karotten Stück geben oder?
Kannst du mir das erklären mit „…falls ECS induziert, umkerhbar…“. Bedeutet das, dass ich jetzt noch nicht sicher weiß ob er Cushing hat?
Läsionen muß man nicht zwingend sofort bemerken, es kommt letztlich auch auf die Leidensfähigkeit des Patienten an wann er Unwohlsein zeigt.
Nicht umsonst verordnen die meisten TÄ zeitgleich auch einen Magenschutz.
Vetpharm/ CliniTox schreibt dazu:
Systemische Nebenwirkungen
Da die Wirksamkeit der nichtsteroidalen Entzündungshemmer auf eine Hemmung der Cyclooxygenase (COX) und damit der Prostaglandinsynthese beruht, erklären sich die Nebenwirkungen aus den physiologischen Schutzfunktionen der Prostaglandine. Dazu gehört die zytoprotektive Wirkung an der Magenschleimhaut durch vermehrte Schleim- und Bikarbonatsekretion, sowie die verminderte Freisetzung von HCl und Pepsin. An der Niere regulieren die Prostaglandine als Vasodilatatoren den renalen Blutfluss, die glomeruläre Filtration, den tubulären Ionentransport, die Reninfreisetzung und den Wasserhaushalt. Somit sind bei der Verwendung von nichtsteroidalen Entzündungshemmern potentiell folgende Hauptnebenwirkungen möglich:
- Gastrointestinale Irritationen, Ulzerationen und Perforationen
- Nephrotoxizität, insbesondere bei hypovolämischen Patienten, sowie bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
- Blutgerinnungsstörungen (Gassner 1998a; Poulsen Nautrup 1999a; Forsyth 1998a; Wallace 1990a; McAnulty 1983a; Burrows 1981a; Bowersox 1996a).
Gastrointestinaltrakt
Es werden häufig Schleimhautirritationen, -erosionen und -ulzera beschrieben, zu denen es besonders im Magen kommt.Ceylon Zimt kann initial bei einer metabolischen Schräglage, wie es die IR ist, der Notfalldiät bei akuter Hufrehe beigefügt werden.
Da ein EMS/IR-ler aber selten eine erhöhte Blutglukose, oft sogar eine erniedrigte zeigt kann diese u.U. durch Zimt weiter gesenkt werden.
Vielleicht ist es das was du mal gehört hast?
Meine Ponys haben schon immer zeitweise Zimt bekommen um geschmacklich etwas zu verbessern. Das ist dann eine Mindermenge und keine "therapeutische" Höhe.
Es ist mit ziemlicher Sicherheit davon auszugehen das dein Pferd Cushing hat. Tränende Augen, Fellwechselprobleme und Laminitis sprechen da zu dem eindeutigen ACTH Wert schon eine deutliche Sprache.
Abzuwarten wäre jetzt keine gute Idee weil sich die Erkrankung dann weiter manifestiert, sich über kurz oder lang Sehnenprobleme, Abmagerung, schwer therapierbare Infekte, erneute Hufrehen, Lethargie und Muskelatrophie dazu gesellen werden.
Hufrehe ist meistens mit eines der ersten Cushingsymptome!
Mit umkehrbar ist gemeint das sich die IR, wenn sie als Symptom des Cushings vorliegt, unter passender ECS Therapie und in der Referenz befindlichem ACTH u.U. nicht mehr zeigt.
Dein Pferd gehört ja grundsätzlich nicht zu den prädisponierten Rassen (z.B. Robustrassen, Ponys, Spanier) für eine IR.
Von daher würde ich jetzt sehen das ich mit Prascend beginne, dabei aber das Management in Fütterung und Haltung wie es eine IR und EMS erfordert beibehalte.
Die Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel solltest du bei der übernächsten Testung ( beim Antherapieren mit Prascend kann bei der ersten Nachtestung erstmal nur ACTH getestet werden) erneut mittesten lassen.
Dann weißt du mehr.
Ich selbst lasse generell zur jährlichen Therapiekontrolle bei meinen Cushis den KH Stoffwechsel mittesten. Dieser kann bei grenzwertigem ACTH Wert eine Entscheidungshilfe sein ob die Prascenddosis erhöht werden sollte oder nicht.
Erhöhtes ACTH korreliert in den meisten Fällen, auch bei prädisponierten Tieren, mit einer Verschlechterung des KH Stoffwechsels.
Die Thematik ist komplex und deshalb ist uns wichtig aufzuklären. Sollten also weiterhin Fragen sein scheue dich niemals sie so lange zu stellen bis du alles verstanden hast.