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14.10.2009, 08:59
14.10.2009, 09:09
Alle Teile der Eiche, besonders unreife Eicheln, sind wegen der enthaltenen Gerbstoffe giftig und können zu gastrointestinalen Symptomen (Magenschleimhautreizung, Erbrechen, Durchfälle) führen.
14.10.2009, 09:14
Hannover, Tierärztliche Hochschule, Dissertation, 2008
text
http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... k_ws08.pdf
abstract (deutsch)
Die vorliegende Arbeit schafft einen Überblick über die phenolischen Eichelinhaltsstoffe von Q. robur, Q. petraea und Q. rubra. Anlass dafür ist die Renaissance der Eichelmast, bei der Schweine im Herbst mit Eicheln gefüttert wurden. Daraus resultiert ein einzigartiges Fleischaroma, für das der Verbraucher bereit ist, höhere Preise zu zahlen. Um diese Fütterung im Stall zu gewährleisten, werden hohe Ansprüche an die Lagerung der Eicheln gestellt. Die Lagerfähigkeit kann durch Be- und Verarbeitung des Ausgangsmaterials optimiert werden. Daher wurden neben unbehandelten Eicheln auch thermisch getrocknete Eicheln und Eichelsilage qualitativ und quantitativ untersucht.
Aus den Untersuchungen von verarbeiteten Eicheln konnten neue Erkenntnisse gezogen werden. Hier zeigte sich ein sehr niedriger Phenolgehalt nach thermischer Trocknung. Auch das Silieren von Eicheln senkte den Gesamtphenolgehalt. Dagegen konnten in den verarbeiteten Eichelfutterproben freie Polyphenole detektiert werden, die in unbehandelten Eicheln nicht nachweisbar waren. Daraus ergibt sich der Schluss, dass möglicherweise mit behandelten Eicheln nicht die selben Effekte im Eichelfleischprodukt erzielt werden können, wie in der Mast (Stall- oder Weidemast) mit unbehandelten Eicheln.
Erstmals wurden verschiedene Reifestadien der Eicheln untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass der Phenolgehalt unreifer Eicheln signifikant niedriger war als der in reifen. Mit der Analyse durch HPLC-MS/MS wurden Verbindungen in reifen Eicheln nachgewiesen, die in grünen Eicheln (noch) nicht vorliegen, so ist z. B. Valonsäure-dilacton in grünen Eicheln nicht nachweisbar.
Zur Analyse der Polyphenole wurden verschiedene Messmethoden eingesetzt und kombiniert. Bei der Analyse durch HPLC-UV kam eine Chromolith® Performance RP 18ec Säule zum Einsatz. Damit gelang es, die Probenextrakte aufzutrennen und in unbehandelten Eicheln mehrere Polyphenole (Chlorogensäure, Gallussäure, Ellagsäure, Quercetin u. a.) nachzuweisen. Diese ließen sich außerdem in grünen und überreifen Eicheln identifizieren, was dafür spricht, dass sie während des Wachstums der Eichel vollständig erhalten bleiben und dass es keine Rolle spielt, ob Schweine grüne, reife oder überreife Eicheln aufnehmen.
In Übereinstimmung aller eingesetzten Analysemethoden (HPLC-UV und DAD, GC-MS und HPLC-MS/MS) zeigte sich, dass die thermische Trocknung von Eicheln zum niedrigsten Gesamtphenolgehalt und den niedrigsten Einzelphenolgehalten führt. Damit ist unter Berücksichtigung der Polyphenolgehalte die Verfütterung von thermisch behandelten Eicheln zur Erzielung eines hochwertigen Fleischproduktes nicht ausreichend. Die Futtermenge müsste signifikant erhöht werden, um gleiche Mengen an Phenolen zuführen zu können. Bei hohem Anteil an Eicheln sinkt die Akzeptanz des Futters bei den Schweinen.
In der Eichelsilage waren weder freies Epicatechin noch Chlorogensäure nachweisbar. Dort waren hingegen große Mengen Ellagsäure zu finden. In den unbehandelten Eicheln dominierte neben der Gallussäure und Ellagsäure auch Quercetingalaktosid. Durch thermische Trocknung und Fermentation wurden diese Verbindungen unterschiedlich beeinflusst. Viele Substanzen wurden bei der Verarbeitung oxidiert und/oder gespalten. Um circa 50 % sank der Gehalt von flüssigchromatographisch nachweisbarer Gallussäure, auch die Gehalte von Quercetingalaktosid und Epicatechin fielen. Andererseits stiegen besonders die Gehalte der Ellagsäure bei thermisch getrockneten Eicheln fast um das Vierfache an, in der Eichelsilage wurden im Vergleich zu unbehandelten Eicheln sogar fünffache Werte nachgewiesen. Das Verfüttern der Eichelsilage führt zur gesteigerten Zufuhr besonders von freier Ellagsäure, freier Chlorogensäure und freier Kaffeesäure. Andere Inhaltsstoffe aus unbehandelten Eicheln waren durch den fermentativen Abbau während des Siliervorgangs nicht mehr nachweisbar. Im Vergleich der Gesamtphenolmenge ist die Eichelsilage durchaus vergleichbar mit der von unbehandelten Eicheln.
Die vorliegende Arbeit zeigt darüber hinaus, dass verschiedene charakteristische Metabolite der Polyphenole bereits wenige Stunden nach der ersten Aufnahme von Eicheln im Harn nachweisbar sind. Dafür genügen verhältnismäßig kleine Mengen Eichelfutter. Unter Einsatz der HPLC-MS/MS konnten Quercetinsulfat, Quercetin-3-glucosid, Quercetagetin-7-O-glucosid und Urolithin A-diglucuronid in Abhängigkeit zu der Verfütterung von Eicheln identifiziert werden. Diese Untersuchungen stellen den Grundstein für Untersuchungen des Metabolismus von Eichelpolyphenolen sowie die Auswirkung der Eichelfütterung auf den tierischen Körper dar.
Die weiterführende Erforschung der Eichelinhaltsstoffe kann dazu beitragen, die Tannine und Polyphenole in einer Vielzahl von Pflanzen und Pflanzenteilen, basierend auf einer Reihe spezifischer Substanzen, als gesundheitsfördernd und/oder gesundheitsschädigend einzustufen. Die Erkenntnisse daraus bringen weitere Informationen, die auch für die Humanernährung bzw. Humangesundheit übertragbar sein werden.
Pferd
Dosierungen von 50 - 300 g mittels Nasenschlundsonde verabreicht führen zu Kolik und Gelbsucht mit hämolytischer Anämie, Nekrose der gastrischen Mukosa, Degeneration der Herzmuskulatur, Nephritis und Leberveränderungen (Humphreys 1988).
Wirkungsmechanismen
Nach der Aufnahme binden Tannine an Nahrungsproteine, Verdauungsenzyme sowie an Proteine der Darmschleimhaut und beeinträchtigen damit die Resorption bzw. Verdauung der Nährstoffe. Ausserdem komplexieren sie Eisen und verhindern dessen Aufnahme aus dem Darm, was zu Eisenmangel führen kann. Tannine scheinen aber - im Gegensatz zu ihren Derivaten - nicht resorbiert zu werden. Pyrogallol wirkt hämolysierend, ausserdem werden Niere und Leber geschädigt.
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